Archive | Literatur

2312_liebestier

Miriam Tag: „liebestier“

Spätestens seit Immanuel Kant diskutiert die Philosophie über die Frage, ob Tiere über ein Bewusstsein ähnlich dem menschlichen verfügen. Die zunehmende Bejahung dieser Frage führt denn auch zu entsprechenden Forderungen nach der Setzung von Tierrechten und – natürlich – einem Verzehrverbot. Die Kunsthalle Darmstadt hatte passend zur laufenden Ausstellung „Animalia“ mit Werken zur Tierwelt die […]

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Dana Vowinkel: „Gewässer im Ziplock“

Der Roman „Gewässer im Ziplock“ von Dana Vowinkel ist vordergründig ein Coming-of-Age Roman über ein 15-jähriges jüdisches Mädchen, gleichzeitig aber ein Roman, der die Vielschichtigkeit jüdischer Identität und deren politische und gesellschaftliche Widersprüche beleuchtet. Margarita lebt mit ihrem Vater Avi in Berlin, wo der Vater Vorsänger in der jüdischen Gemeinde ist. Avi stammt aus Jerusalem, […]

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2311_muna

Terézia Mora: „Muna oder Die Hälfte des Lebens“

Der Roman „Muna“ steht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Als Ich-Erzählerin beschreibt die Protagonistin Muna ihr Ringen um das Leben an sich. Ihr Vater ist früh an Krebs gestorben, ihre Mutter, eine egozentrische Schauspielerin, ist von Tabletten und Alkohol abhängig. Früh ist Muna auf sich selbst gestellt. Sie kennt weder Vorbilder im Leben noch […]

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Peter Handke: „Die Ballade des letzten Gastes“

Peter Handke stellt seinem neuen Buch „Die Ballade des letzten Gastes“ ein Zitat aus der Odyssee und ein Zitat von Carson McCullers  voran:   „… Wohin nur könnte ich hinab-hinaus-voranflüchten?“ (Odyssee 20/43)  „Sie wollte zu spielen anheben mit einer stillen Traurigkeit … und allmählich sich einem Gefühl tiefen Kummers nähern.“ (Carson McCullers, Das Wunderkind) Die beiden […]

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2310_Echtzeitalter

Tonio Schachinger: „Echtzeitalter“

In diesem Roman beschreibt Tonio Schachinger die Schulzeit am privaten Wiener Elitegymnasium „Marianum“ aus der Sicht des Schülers Till. Neben dem Schloss in Schönbrunner Gelb gibt es hier Tennis- und Volleyball-Plätze, ein Hallenbad, einen Turnsaal und die große Multifunktionshalle, aber auch die von Schülerfüßen glattgetretenen Platten des Steinbodens, über den schon tausende Kinder und Jugendliche […]

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Nele Pollatschek: „Kleine Probleme“

Ich war sehr gespannt: Im Literarischen Quartett waren alle begeistert von Nele Pollatscheks Roman „Kleine Probleme“. Ich versprach mir größtes Lesevergnügen und dazu philosophische Überlegungen, die mich als Leserin unmittelbar ansprechen. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, vielleicht bin ich zu humorlos: Aber in Begeisterungsstürme bin ich bei der Lektüre nicht  ausgebrochen, wenn es auch […]

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2310_vatermal

Necati Öziri: „Vatermal“

Arda, ein türkischer Junge, wächst ohne Vater auf. Dieser hat die Familie wegen einer anderen Frau verlassen und kümmert sich jetzt um seine neuen Söhne. Für Arda hinterlässt der Verlust des Vaters eine ewig blutende Wunde. Niemand hat ihm beigebracht, wie man mit all der männlichen Energie umgeht. Wie man seinen Platz in der Welt […]

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Elfi Conrad: „Schneeflocken wie Feuer“

Der 2023 erschienene Roman „Schneeflocken wie Feuer“ von Elfi Conrad taucht tief ein in die 60er Jahre der Bundesrepublik. Die fast 80-jährige Dora schaut anlässlich eines Klassentreffens zurück auf sich selbst als Siebzehnjährige, die in einem Provinzort im Harz aufwächst. Nach einem Englandaufenthalt während eines Schüleraustauschs ist ihr ganzes Streben, der Enge ihrer Lebensumwelt mit […]

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Elena Fischer: „Paradise Garden“

Mit vierzehn Jahren verliert die Ich-Erzählerin Billie durch einen unglücklichen Sturz ihre allein erziehende Mutter. Von da an ist alles anders. „Ein Lied im Radio war nur noch ein Geräusch“ – keine Einladung mehr zum lauten Mitsingen. „Ein Regenguss war nur noch Wetter“ – keine Einladung mehr, durch Pfützen zu springen. So beginnt Elena Fischer […]

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2310_wenn_du_erzaehlst

Rafik Schami: „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“

Jeder Bücherfreund kennt das Buch „1001 Nacht“, in dem der Erzähler bei Androhung der Todesstrafe den übellaunigen Herrscher unterhalten muss. Die von ihm erzählten Märchen zeichnen sich dabei durch epische Opulenz und äußersten Farbenreichtum aus. Der seit einem halben Jahrhundert in Deutschland lebende Syrer Rafik Schami setzt diesem Buchklassiker eine moderne Variante entgegen, die eher […]

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