Archive | Oper

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Fidelio als Fanal der Freiheit

Beethovens Oper „Fidelio“ fiel bei der Uraufführung im November 1805 (noch unter dem Titel „Leonore“) durch, da das Publikum überwiegend aus Offizieren der gerade siegreich in Wien eingerückten napoleonischen Truppen bestand, die den Kampf um Freiheit von Unterdrückung natürlich nicht goutierten. Das änderte sich dann 1814 nach Napoleons Niederlage bei Leipzig bei der Premiere der […]

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Endlosschleife des Streits

Beziehungsprobleme in Familien sind ein zentrales Thema der Literatur, des Theaters und der Oper. Gerade letztere verhandelt sie gerne auf großer Bühne und mit weit ausholender emotionaler Geste. Dass gerade die intimeren – und banalen – Streitereien sich im kleinen Format viel näher bringen lassen, zeigen die beiden Opern, die am 20. September in den […]

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Tragik des Widerstands

Die gerade begonnene Saison des Staatstheaters Darmstadt stellt den schillernden Begriff des „Helden“ mit all seinen Abwandlung von der Verehrung bis zur Verdammung in den Mittelpunkt. Puccinis Oper „Turandot“ frei nach Gozzi bietet da ein gutes Betätigungsfeld. Aldo di Toro, Julian Orlishausen, Michael Pegher, David Lee In dem Märchen wehrt sich die Prinzessin Turandot gegen […]

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Die große Kunst der Pause

Wenn sich das Publikum gesetzt hat und erwartungsvolle Stille in den Zuschauerreihen eintritt, geschieht bei der Premiere von Georg Friedrich Händels Oper „Orlando“ im Kleinen Haus des Staatstheaters Darmstadt – erst einmal gar nichts. Auf der Bühne ohne Vorhang sitzen an der Rampe zwei Darsteller (Owen Willets und Joao Pedro de Paula) vor der mit […]

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Theater-Performance mit Schräglage

In der aktuellen Theaterszene sind derzeit zwei Trends zu beobachten: einerseits versuchen die Regisseure, die als Einschränkung empfundene Spartenbindung – Sprechtheater, Musiktheater, Tanztheater – aufzubrechen und „multimediale“ Inszenierungen auch von Klassikern auf die Bühne zu bringen. Damit wollen sie die Sehgewohnheiten des Publikums konterkarieren und in gewissem Sinne auch den Guckkasten-Charakter der klassischen Bühne aufheben. […]

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Die mythisch-musikalische Kraft des Wassers

Dass alles Leben im Wasser entstand und erst von dort an Land gespült wurde, ist ein naturwissenschaftlicher Gemeinplatz. Doch das Wissen um die Macht des Wasser – sei es als wildes Meer, sei es als sprudelnder Bach, sei es als stiller See – hat sich seit Beginn der bewussten Menschheitsgeschichte in mächtigen Mythen entfaltet, vom […]

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Hänsel und Gretel im Wald

Hänsel und Gretel als Produkt von Brüderchen und Schwesterchen

Das Landestheater Detmold präsentiert die Märchenoper von Engelbert Humperdinck und Adelheid Wette. Wer glaubt, er oder sie kenne das eine Libretto von Hänsel und Gretel, wird schon bald eines Besseren belehrt. Wo das Grimmsche Original, namentlich „Brüderchen und Schwesterchen“, noch von der wirklich bösen Mutter spricht, die ihre Kinder mutwillig im Wald aussetzt, sieht das […]

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Ensemble

Gustavos triumphale Himmelfahrt

Vor fünfzehn Jahren stand Guiseppe Verdis Oper „Ein Maskenball“ zuletzt auf dem Darmstädter Opernprogramm, damals in der Ursprungsfassung „Gustavo III.“ Die damaligen Anmerkungen des Rezensenten vor allem zum Libretto treffen zwar noch immer zu, doch Valentin Schwarz, der Regisseur der Neu-Inszenierung, hat diesem Werk neues Leben eingehaucht, wobei emotionales Pathos eine der überzeugendsten Eigenschaften ist. […]

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Konzertdirektor Gernot Wojnarowicz

„Lauschangriff“ – auf die Hörgewohnheiten des Publikums

Die Bar der Kammerspiele des Staatstheaters Darmstadt bietet eine ideale Plattform für intime Formate mit Gesprächscharakter. Hier kann man das übliche Theatergeschehen einmal aus anderer Perspektive betrachten – humoristisch, ironisch, bisweilen sarkastisch, abseits der üblichen Hörgewohnheiten. Konzertdirektor Gernot Wojnarowicz hat jetzt diese Möglichkeit genutzt, um die Grenzen der Musik anhand so treffender wie ausgefallener Beispiele […]

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Drei Damen, Kinderkammerchor

Frischer Wind in heil´gen Hallen

Laut Wikipedia ist Mozarts „Zauberflöte“ die – zumindest in Deutschland – meistgespielte Oper. Man darf annehmen, das dies keine aktuelle Momentaufnahme ist sondern für lange Zeiträume gilt. Das kann sich – man denke nur an Beethovens „Fünfte“ – auch ermüdend auf Rezeption wie Gestaltungswillen auswirken, frei nach dem Motto „Die Leute lieben diese Oper auch […]

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