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Paola Soriga: „Wo Rom aufhört“

Der Roman von Paola Soriga spielt im Jahr 1944 während des Zweiten Weltkrieges. Ida hat den Widerstand gegen die Deutschen unterstützt und hat jetzt große Angst, von den Faschisten entdeckt zu werden. Sie hält sich in einer Höhle außerhalb Roms versteckt. Mutterseelenallein harrt die Siebzehnjährige aus. Ihr einzigen Begleiter sind die Mäuse, das Geräusch ihres […]

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Paul Auster in Frankfurt

Paul Austers neuer Roman „4 3 2 1“ hat in der Literaturbranche einigen Wirbel ausgelöst und ist auch hier besprochen worden. Nicht zuletzt die politischen Umbrüche in den USA dürften der Grund für die Einladung zu einer Lesung gewesen sein, ist doch Paul Auster einer der schärfsten Kritiker des neuen Präsidenten. Zu der Lesung hatten das […]

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Wolfgang Brenner: „Zwischen Ende und Anfang“

Als die Regierung Dönitz am 8. Mai 1945 die Kapitulation unterzeichnete, atmeten viele Bürger auf, dass der Albtraum ein Ende hatte. Mindestens ebenso viele bedauerten jedoch auch, dass die glorreiche Zeit unter Hitler ein so schreckliches Ende gefunden hatte, und träumten im Stillen von einem anderen Ausgang des Krieges. Unter diesen spannungsgeladenen Umgebungsbedingungen begann die […]

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Katharina Persicke, Mickael Spadaccini, Opernchor

Dramatische Dichte im Graben und auf der Bühne

Der tschechische Komponist Leoš Janácek entnahm das Libretto seiner Oper „Jenufa“ einem sozialen Drama der Schriftstellerin Gabriela Preissova, in dem diese in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts die geistig-moralische Enge mährischer Dörfer beschrieb. Das Stück ist in seiner Direktheit und Kompromisslosigkeit geradezu verstörend: die junge Jenufa steht zwischen den Männern Stewa und Laca. Sie liebt […]

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Verena B. Carleton: „Zurück in Berlin“

Dieser Roman erschien bereits im Jahr 1959 in den USA. Erst 2016 legte der Aufbau-Verlag den Roman als Neuentdeckung in deutscher Übersetzung auf. Es geht um den Deutschen Erich Dalburg, der sich lange Zeit in eine englische Identität flüchtete und sich Eric Devon nannte. Vor dem Zweiten Weltkrieg wuchs Erich in einem wohlsituierten jüdischen Haushalt […]

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Michael Mendl, Heikko Deutschmann, Christian Schmidt, Judy Winter (v.l.n.r.); Foto Oliver Fantitsch

„Haus auf dem Land“ – Ein Bienennest der Schauspieler

Das St. Pauli Theater präsentiert ein Drama voller Verlangen, Liebe und Eitelkeiten Der Aufsatz klingt vielversprechend. Eine Schauspielerfamilie zieht sich auf Ihren Landsitz zurück – nicht zuletzt um der Tochter zu gedenken, die bereits in der Mitte ihres Lebens das Diesseits viel zu früh verlassen musste. Doch ihr Mann, der Schwiegersohn, kommt nach kaum einem […]

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Charles Foster: „Der Geschmack von Laub und Erde“

Charles Foster, Jahrgang 1962, hat sich schon als Kind brennend für das Leben der Tiere interessiert und wollte unbedingt erfahren, was zum Beispiel eine Amsel empfindet und was sie denkt – wenn man diesen Begriff anwenden kann. Das hat ihn später zum Studium der Veterinärmedizin und des Rechtswesens an der Universität von Cambridge geführt. Heute arbeitet […]

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Die Kammerphilharmonie Bremen

Klangpräsenz unter der großen Kuppel

Wenn man dieser Tage über ein Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie berichtet, kommt man an nicht-musikalischen Bemerkungen nicht vorbei. Wer sich als Rezensent hier ganz auf die musikalische Interpretation beschränken wollte, würde die Bedeutung des Augenblicks schnöde ignorieren. Zu beeindruckend sind Architektur und Atmosphäre dieses nach so vielen Querelen und Skandalen endlich fertiggestellten Gebäudes. Man […]

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Michael Köhlmeier/Konrad Paul Liessmann: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam?“

Dass Märchen und alte Mythen das Wissen der Menschheit um die existenziellen Themen des menschlichen Lebens widerspiegeln, wissen oder fühlen wir zumindest. Was jedoch im Detail philosophisch und psychologisch hinter diesen zum Teil grausamen Geschichten steht, ist uns nicht immer klar. Der bekannte österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier und sein Landsmann Konrad Paul Liessmann, Professor für Philosophie […]

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Tilo Werner und Ensemble

Ein Leben aus der Perspektive des Opfers

Hans Falladas Roman „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“ beschreibt den unaufhaltsamen Niedergang des Willi Kufalt, der nach einer fünfjährigen Haftstrafe wegen Betrugs einen heiligen Eid schwört, künftig ein Leben in Recht und Ordnung zu führen. Er lehnt das Angebot des – bereits erfahrenen – Mithäftlings Batzke ab, mit ihm ein „todsicheres Ding zu drehen“, […]

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