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Levent Tezcan: „alles Rassismus?“

Der Autor dieses Buches, Professor der Soziologie in Konstanz, stammt selbst aus einer türkischen Familie, hat aber die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. Diese Tatsache ist insofern wichtig, als er sie selbst als Beleg für eigene Erfahrungen anführt und seine Sicht als „Mensch mit Migrationshintergrund“ mehrfach explizit einbringt. Gegenstand des Buches mit dem Untertitel „Ressentiments der Einwanderungsgesellschaft“ […]

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Lust an den Tasten

Für das 4. Kammerkonzert der Saison hatte das Staatstheater Darmstadt die noch junge Pianistin Elisabeth Brauß eingeladen. Wer sie bisher nicht kannte, sollte das schleunigst nachholen, denn sie ist einer der aufgehenden Sterne, die schon in jungen Jahren zu pianistischen Ehren kommen, wie ihr Lehrer Igor Levit. Allein die Tatsache, dass dieser Ausnahmepianist sie als […]

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Starke Stimmen und große Gefühle

Richard Wagners „Tristan und Isolde“ lief vor zehn Jahren zum letzten Mal im Staatstheater Darmstadt, damals unter der Regie von John Dew, weshalb wir bezüglich der Handlung auf unsere damalige Rezension verweisen. Nun hat Eva-Maria Höckmayer diese Ikone der Wagner´schen Opernwelt erneut auf die Bühne des großen Hauses gebracht und, um es gleich zu sagen, […]

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Ernst Weiß: „Der Augenzeuge“

Von dem Autor Ernst Weiß (1882 bis 1940) hatte ich noch nie gehört, bis sein Roman „Der Augenzeuge“ auf Platz 32 der vom Spiegel aufgeführten 100 besten deutschsprachigen Romane der letzten 100 Jahre (1924 bis 2024) rangierte (Spiegel Nr.42, 12.10.2024). Das machte mich neugierig. Ernst Weiß war ein aus einer jüdischen Familie stammender österreichischer Schriftsteller, […]

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Das Schwarze Loch der Bühne

Ein „Schwarzes Loch“ ist eine astrophysikalische Hypothese, die insofern unbeweisbar ist, als dieses Phänomen nicht beobachtet werden kann. Es handelt sich um einen Himmelskörper einer solchen Größe und Gravitation, dass er alles einfallende Licht schluckt, statt es zu reflektieren. Diese Eigenschaft trifft in gewisser Weise auch auf die Inszenierung des Filmklassikers „Interstellar: Zwischen den Sternen“ […]

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Gaea Schoeters: „Trophäe“

Hunter White ist reich und liebt die Großwildjagd. In seiner Trophäensammlung fehlt ihm nur noch das Nashorn. Da Nashörner unter Naturschutz stehen, muss er einen Anbieter finden, der ihm die Jagd auf dieses Tier ermöglicht. Das ist van Heeren, der in Afrika lebt und sich darauf spezialisiert hat, wohlhabenden Jägern aus der ganzen Welt den […]

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Andreas Reckwitz: „Verlust – Ein Grundproblem der Moderne“

Mit diesem Buch legt der Autor verschiedener richtungsweisender Bücher eine umfangreiche Untersuchung über ein in der Moderne lange ausgespartes, weil nicht zukunftsträchtiges Thema vor. Dabei geht er ausgesprochen systematisch vor und seziert den Begriff buchstäblich, indem er ihn nach allen Regeln der Kunst zerlegt und aus allen Perspektiven beleuchtet. Für eilige Leser fasst er in […]

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Kammerkonzert der Einsamkeit und Melancholie

Dieser Tage jährt sich zum achtzigsten Male die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Das hat – wie viele andere Institutionen – auch das Staatstheater Darmstadt zum Anlass einer entsprechenden Programmgestaltung gemacht. Das „Trio Orelon“ – Judith Stapf(v), Arnau Rovira i Bascompte (vc) und Marco Sanna (p) – hatte für das 4. Kammerkonzert nicht nur eine Auswahl […]

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Wolfram Eilenberger: „Zeit der Zauberer – Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919 – 1929“

 Zwei Jahre lang lag Wolfram Eilenbergers „Zeit der Zauberer“ auf meinem Schreibtisch auf dem Stapel der unbedingt zu lesenden Bücher. Nun habe ich mich endlich daran gemacht und mich auf Eilenbergers Darstellung der philosophischen Ansätze von Ernst Cassirer (1874 – 1945), Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951), Martin Heidegger (1889 – 1976) und Walter Benjamin (1892 […]

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Eine Brecht´sche Tragödie

Eigentlich galt Arthur Miller als ein wenig überholt, da seine schriftstellerische Glanzzeit der 50er und 60er Jahre bereits verblasste und weil die sozialen und politischen Themen dieser Epoche seine Stücke prägten. Doch bei einer tiefer schürfenden Regie können diese Stücke völlig neue und zeitlose Kräfte entwickeln. Das ist in Eric de Vroedts Inszenierung des 1955 […]

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