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Dave Eggers: „Der Mönch von Mokka“

Der in den USA in prekären Jobs tätige Einwanderer Mokhtar Alkanshali hat eine neue Geschäftsidee: in seinem Heimatland Jemen, das früher für seinen guten Kaffee berühmt war, will er wieder qualitativ hochwertiger Kaffee anbauen. Er möchte so einerseits den armen Bauern dort eine Existenzgrundlage schaffen und andererseits in den USA einen Kaffeehandel aufziehen. Die Idee […]

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Greta Dato, Jiyoung Lee, Daniel Alwell, Vanessa Shield, Enrique Lopez Flores, Mirko De Campi

„Gaga“ – mehr als schriller Prominame

Das aus dem klassischen Ballett hervorgegangene moderne Tanztheater überschreitet zwar dessen Grenzen, indem es die expressive Körpersprache über die nur „schöne“ Bewegungsfigur stellt, es bleibt jedoch weiterhin der geplanten und präzis eingeübten Figur verpflichtet. Die Tänzer können und sollen zwar durchaus improvisieren, doch stets im Rahmen der eingeübten und im choreographischen Konzept definierten Bewegungsmuster. Der […]

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Das Gesangspaar Lutz Thase und Karina Klüber

Da Capo – ein rasanter „Cult“

Wie alle Betreiber von Varietés steht auch James Jungeli unter dem Druck, seinem verwöhnten Publikum jedes Jahr etwas völlig Neues und „nie Gesehenen“ zu bieten. Das stößt natürlich auf die Grenzen des menschlichen Körpers, dessen Leistung man auch bei bestem Willen nicht beliebig steigern kann. Irgendwann setzen sich doch die Gesetze der Physik durch. Umso […]

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Konzertdirektor Gernot Wojnarowicz

„Lauschangriff“ – auf die Hörgewohnheiten des Publikums

Die Bar der Kammerspiele des Staatstheaters Darmstadt bietet eine ideale Plattform für intime Formate mit Gesprächscharakter. Hier kann man das übliche Theatergeschehen einmal aus anderer Perspektive betrachten – humoristisch, ironisch, bisweilen sarkastisch, abseits der üblichen Hörgewohnheiten. Konzertdirektor Gernot Wojnarowicz hat jetzt diese Möglichkeit genutzt, um die Grenzen der Musik anhand so treffender wie ausgefallener Beispiele […]

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Nicolas Remin: „Sophies Tagebuch“

Es ist der 2. Mai 1945. Im Garten seines Hauses hebt ein Mann eine Grube aus. Anschließend schleppt er eine männliche Leiche aus dem Keller des Hauses und wirft sie in das ausgehobene Loch. Er ist so beschäftigt, dass er nicht merkt, wie ihn jemand beobachtet. Erst als der Lichtkegel einer Taschenlampe auf ihn fällt, […]

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Der Dirigent als Solist

Das 2. Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt wartete mit einer ungewöhnlichen Variante des Soloparts auf, den üblicherweise ein Pianist, Violonist oder anderer Instrumentalist übernimmt. In diesem Falle war es der Dirigent Daniel Cohen. Das soll nicht heißen, dass er zur Violine griff, obwohl er die einst zu spielen gelernt hat; er dirigierte sein erstes Konzert in […]

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Martin Suter: „Allmen und die Erotik“

Martin Suters neuer Kriminalroman „Allmen und die Erotik“ entführt uns in die Welt der feinen Meißner Porzellane. Es geht jedoch nicht um Teller und Tassen, sondern um raffiniertes Porzellan aus der Zeit des Rokoko. Die scheinbar harmlosen Figurinen täuschen kleine Genreszenen vor, lassen sich jedoch entkleiden und zeigen dann in aller Deutlichkeit, was sich hinter […]

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Anton Becker, Adrian Thomser, André Lassen

Kohlhaas ist jeder

Im Gegensatz zu so manchem Roman bietet sich Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“ wegen ihrer fokussierten und konsequent auf die Katastrophe zusteuernden Handlung geradezu für eine Bühnenbearbeitung an.  Der Weg eines honorigen Weltmannes zum Wüterich ergibt sich nahezu zwangsläufig aus einem schamlosen Betrug sowie der Verschleppung und anschließenden Niederschlagung der berechtigten Klage. Doch erst […]

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George Saunders: „Lincoln in Bardo“

Bardo ist ein tibetischer Begriff, der verschiedene Zustände des menschlichen Geistes bzw. der Seele beschreibt. Einer der sechs Zustände betrifft die Zeit unmittelbar nach dem Tode, in der sich nach tibetischer Auffassung die Seele in völliger gedanklicher Klarheit von der irdischen Hülle befreit, sich Rechenschaft ablegt über das gelebte Leben und die Wahrheit erkennt. Der […]

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Comedia dell´arte – pur!

Wer das Theater als bürgerliche Bildungsanstalt oder als Ort moralischer Belehrung und  Läuterung betrachtet, wird diese Inszenierung empört verlassen, wer Theater jedoch im Sinne von Werktreue und Authentizität versteht, wird sie als eine Sternstunde der Theaterkunst genießen. Weshalb diese polarisierende Sicht? Die italienische „Commedia dell´arte“ verstand sich zwar als professionelles Theater, das von Berufsschauspielern gespielt […]

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