Skulpturenallee in Darmstadt

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Am 26. April findet die Vernissage der öffentlichen Ausstellung von Werken des Bildhauers Tony Cragg auf der Darmstädter Mathildenhöhe und Rosenhöhe statt. Um 15 Uhr startet die Eröffnung mit einem Spaziergang von der Mathildenhöhe durch den Park Rosenhöhe bis zum Spanischen Turm.

„Points of View“

Beginnend mit den zwei silbern glänzenden Stelen „Points of View“ vor der Russischen Kapelle, lädt Tony Cragg das Publikum ein, sich von seinen ästhetisch schwingenden , sich nach oben schraubenden Achsen verzaubern zu lassen. Eine Serie von aufeinander gestapelten Ellipsen drängt zum Licht und leuchtet doch selbst durch die glattgeschliffenen Flächen. Fast möchte diese bildhauerische Arbeit davonschweben und die Betrachter mitreißen.

Tony Cragg vor „Stack“

Weiter geht es zum Löwentor. Hier begegnen wir der schokoladenbraunen Plastik mit dem Namen „Stack“. Fest verwurzelt mit dem Betonsockel drängen auch hier verschachtelte Formen nach oben, aber auch in die Breite. Wer genau hinschaut, denkt vielleicht an geschichtete Fossilien, und auch menschliche Körperteile sind zu entdecken. Das Werk strahlt eine gebündelte Energie aus, die kaum zu bändigen ist.

Tony Cragg hat nach eigenen Aussagen kein Interesse daran, Existierendes abzubilden. er sucht nach neuen Formen, experimentiert, modelliert und ist manchmal selbst überrascht, was da entsteht. Farblich fügt sich die Plastik „Stack“ harmonisch in die Säulenumgebung des Löwentors ein, und es kommt sogar zu einem Dialog mit den Löwen.

„Spring“

Die nächste Station ist die Skulptur „Spring“ im Park Rosenhöhe. „Spring“ bedeutet im Englischen vieles: Springen, Quelle, Frühling …. und diese Plastik spielt mit dem Raum. Sie kann Torbogen oder einfach ein großer Schwung mitten in der Natur sein. So findet Interaktion mit der Umgebung statt.

Tony Cragg vor „Versus“

Bei „Versus“ in Orange-Rot denkt man spontan an die Sonne, aber nicht an die glatte Scheibe sondern an Kernfusion. Eine Kugel im Raum, die schier explodiert.

Gewaltig wirkt „Mean Average“ – ganz in Weiß im Skulpturengarten am Spanischen Turm. Mehrere Säulen haben sich miteinander verwoben, und man kann auch hier verschiedene menschliche Körperteile entdecken – wenn man will; beabsichtigt war das jedoch nicht. Alles drängt zueinander, will verschmelzen, behält aber doch einen eigenen Charakter.

„Mean Average“

Tony Cragg lädt mit seinen Plastiken zu neuem Sehen ein. Er lässt uns staunen gerade so wie er selbst, der sich noch heute jeden Tag darüber wundert, dass er hier auf der Welt weilt. er betrachtet es als eine irrsinnige Tatsache, ein Leben zu leben, sich die Welt in ihrer Formensprache zu erschließen und immer wieder neue Formen zu erschaffen.

Barbara Raudszus

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