Vorschau auf einen anregenden Musiksommer

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Das „Rheingau Musik Festival“ stellt sein Programm für 2014 vor

In diesem Jahr wird das Rheingau Musik Festival zum 27. Male seine Tore einem musikbegeisterten Publikum öffnen. Dabei zieht sich die Festivalsaison in diesem Jahr wegen der späten Lage der hessischen Schulferien bis zum 13. September hin. Das eröffnet die einzigartige Gelegenheit, in dieser Saison Orchester zu hören, die in den Vorjahren während der Festivalsaison stets in den Ferien weilten.

Programmheft mit Schloss Johannisberg

Programmheft mit Schloss Johannisberg

Das diesjährige Festival steht unter einem doppelten Motto: „Liebespaare“ sowie „Shakespeare“, wobei sich beide natürlich überlappen können. Beim Eröffnungskonzert am 28. Januar in der Basilika des Klosters Eberbach wird das Orchester des Hessischen Rundfunks unter der Leitung von Paavo Järvi Mendelssohns Schauspielmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ präsentieren, und beim Abschlusskonzert am 13. September wird die „Academy of Ancient Music“ mit Richard Egarr am Pult Händels „Wassermusik“ und „Feuerwerksmusik“ spielen. Dazwischen werden 157 Konzerte aus dem Bereich der Kammermusik, der Sinfonik, der Gesangskunst, des Jazz und der Leichten Muse an 45 Spielstätten stattfinden.
Festival-Gründer und -Leiter Michael Herrmann berichtete auf der Pressekonferenz von einem erfolgreichen Verlauf der Saison 2013, die mit 116.000 Besuchern eine Auslastung von 92% erreichte und damit den Vorjahreswert trotz gestiegenen Kartenangebots noch geringfügig überschritt. Der Etat beträgt in diesem Jahr unverändert 8 Mio. Euro, wobei man guten Grund zu der Annahme hat, dass sich der Sponsorenanteil wie im letzten Jahr bei ca. 45% einpendeln wird. Auch die Eigenfinanzierung wird in diesem Jahr wieder bei nahezu 100% liegen, wodurch das Festival unabhängig von den Wechselfällen des politischen Alltags bleibt.

In diesem Jahr wird der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann als „Composer & Artist in Residence“ agieren, d. h., dem Festival über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen und in fünf Veranstaltungen auftreten. Als weiterer „Artist in Residence“ wird der bekannte Geiger Frank Peter Zimmermann in vier Veranstaltungen auftreten.

William Shakespeares 450. Geburtstag wird sich in sieben Konzerten niederschlagen, neben dem Eröffnungskonzert unter anderem noch in einer Operngala, in einem Gesangsvortrag Shakespearescher Sonette und in Hector Berlioz´ „Roméo et Juliette“.

Das Thema „Liebespaare“ werden zehn Konzerte musikalisch verarbeiten, die sich teilweise mit dem Shakespeare-Motto decken. Dazu gehören u.a. „Szenen einer Ehe“ über Leben und Schaffen von Robert und Clara Schumann sowie ein Klavierabend mit Gerhard Oppitz mit Klaviermusik zu „Hero und Leander“, „Tristan und Isolde“ und „Daphnis et Chloë“.

Doch das Festival hat noch weitere Jubiläen zu würdigen. So Richard Strauss´ 150. Geburtstag mit acht und Carl Philipp Emanuel Bachs 300. Geburtstag mit drei Konzerten.

Unter dem Stichwort „Next Generation“ wird das Rheingau Musik Festival wieder jungen Nachwuchskünstlern die Gelegenheit zu Auftritten vor größerem Publikum geben, so etwa Igor Levit am Klavier.

Neben den großen Orchester- und Solokonzerten – unter anderen Beethovens „Neunte“ unter Enoch zu Guttenberg und Murray Perahia mit Beethovens 3. Klavierkonzert – wird es auch viel Chormusik geben, zum Beispiel Joseph Haydns „Schöpfung“ oder Bachs „Johannes-Passion“. Das Liedgut von Franz Schubert kommt ebenso zu Gehör wie Opernarien von Gounod und Verdi.

Doch auch die Jazz- und Popmusik kommen beim Rheingau Musik Festival zu ihrem Recht. So werden Bobby McFerrin, die Band von Klaus Doldinger, die HR-Bigband und viele andere Gruppen und Jazz-Ensembles auftreten. Auch hier heißt es für Interessenten das Programm genau zu studieren.

Schließlich wird auch die Literatur – im Verein mit der Musik – ihren Platz in Gestalt von musikalischen Lesungen verteidigen, und kabarettistische Auftritte werden für die unbedingt nötige Portion scharfen Humors sorgen.

Für die kleinsten Konzertbesucher schließlich bietet das Festival verschiedene Sitzkissenkonzerte und „Jugendopern“ sowie eine Musical namens „Sax und  Moritz“ nach der ähnlich lautenden Geschichte eines deutschen Humoristen des vorletzten Jahrhunderts an.

Man sieht aus dieser Ankündigung, dass die Veranstalter dieses größten deutschen Musikfestivals wieder viel vorhaben, und man kann davon ausgehen, dass sie dieses Programm auch in professioneller Weise über die Bühne bringen werden. Hoffen wir nur, dass auch der Wettergott in diesem Jahr (wieder) mitspielt, damit möglichst viele der dafür vorgesehenen Veranstaltungen im Freien stattfinden können.

Weitere Informationen über die Webseite des Festival.


Frank Raudszus

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