Author Archive | frankraudszus

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Ein Abend der Transzendenz und Transparenz

Im 1. Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt erklingen Werke von Charles Ives, Béla Bartók und Gustav Mahler. Die Musik der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts stand an diesem Konzertabend auf dem Programm. Fast war es, als wolle GMD Will Humburg die Zeit für einen Abend um hundert Jahre zurückdrehen und den Zuhörern das Lebensgefühl der Generation […]

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Schreien wie bei Castorf

Die Inszenierung von Henrik Ibsens „Die Wildente“ im Staatstheater Darmstadt leidet unter Eindimensionalität Es lohnt sich, bei dieser Inszenierung vorher das Programmheft zu studieren, denn es liefert eine unmittelbar erhellende Information: im Interview dreier Schriftsteller über „Moral“äußert sich Sybille Berg wie folgt: „…[die Welt] hat ein Stadium erreicht, in dem scheinbar alles beginnt, in sich […]

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Widerspenstiger Auftakt der Opernsaison

Das Staatstheater Darmstadt eröffnet die Saison mit einer gewagten Doppelinszenierung Wenn im September die Theater-und Opernsaison wieder beginnt, freuen sich viele Abonnenten und andere Opernfreunde auf spannendes, vielseitiges Musiktheater. Nun sind vor allem die Abonnenten nicht unbedingt Anhänger der modernen, experimentellen Oper, und viele hängen sogar noch am klassischen Repertoire mit Verdi, Mozart und anderen […]

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Maria Radomski und Matthias Znidarec

Als die Bilder sterben lernten…

Das Staatstheater Darmstadt zeigt zum Saisonbeginn Elfriede Jelineks Einakter „Wut“. Elfriede Jelinek lässt sich in vielen Aspekten mit Thomas Bernhard vergleichen. Eine dank mütterlichen Ehrgeizes schwere Kindheit trotz gutbürgerlicher Herkunft, früher Anschluss an die kommunistische Bewegung und vehementer Protest gegen Österreichs selbstgerechte Verdrängung der Vergangenheit prägen ihre künstlerische Produktion, und einige Werke haben in verschiedenen Ländern […]

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Stefan Bollmann: „Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist“

Eine weitere Biographie des Weimarer Geistesfürsten aus einer etwas anderen Perspektive. Der Titel dieses Buches verleitet zu der Vermutung, hier handele es sich um einen Lebensratgeber im Sinne einer Kalenderblattsammlung. Für jeden Tag ein Goethespruch als Trost und Zuspruch. Doch das ist glücklicherweise ein Irrtum. Stefan Bollmann geht es mehr darum, typische Verhaltensweisen Goethes herauszuarbeiten, […]

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Marianna Reiß: „Ostern mitten im Dezember“

Pfarrhaus-Geschichten Die Kurzgeschichten vermitteln humorvolle Einblicke in den Kosmos eines evangelischen Pfarrhauses. Die Autorin Marianne Reiß erzählt von einer Dekade ihres Lebens, in der sie als Ehefrau eines Pfarrers den Alltag und die Gepflogenheiten christlicher Gemeinden kennen lernen durfte. Von Haus aus ohne kirchlichen Hintergrund und immer bereit, allen Dogmen die Stirn zu bieten, geht […]

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Bernhard Aichner: „Interview mit einem Mörder“

Ein autodidaktischer Detektiv allein gegen alle. Der Rezensent war sich bei der Lektüre dieses Buches nicht im Klaren, dass es der vierte Teil einer Reihe mit immer den selben Protagonisten ist, und betrachtete deshalb alle möglichen Auflösungen dieser kriminalistischen Hetzjagd als gleichwertig. Wer jedoch um den Seriencharakter dieses Buches weiß, kann gleich zu Beginn ausschließen, dass […]

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Lisa Randall: „Dunkle Materie und Dinosaurier“

Eine „tour d´horizon“ durch naturwissenschaftliches Neuland Wer aufgrund des Titels dieses Buchs ein spannendes populärwissenschaftliches Buch erwartet, das man vor allem Heranwachsenden zwecks Steigerung der Leselust schenken kann, liegt völlig falsch. Hier geht es nicht um aufregende Geschichten über den „Tyrannosaurus Rex“ à la „Jurassic Park“  und spektakuläre Spekulationen über Leben und Sterben der Dinosaurier, sondern dieses Buch ist […]

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Stephan Friedrich: „Die falsche Liz Taylor“

Ein Juwelier erzählt „Juwelier Friedrich« ist weit über Frankfurt hinaus ein Markenname, eine Legende, ein Synonym für Glanz und Schönheit – und ein Ort, an dem Geschichten blühen. Stephan Friedrich, der gemeinsam mit seinem Bruder das Geschäft des Vaters und Firmengründers Karl Friedrich übernommen hatte, machte aus dem Stammhaus in der Frankfurter Goethestraße und einer […]

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Josef Formánek: „Die Wahrheit sagen“

Ein bitterer Schelmenroman des späten 20. Jahrhunderts. Zwei Schelmenromane über Kriegszeiten haben in der deutschsprachigen Literatur Ikonenstatus erworben: Grimmelshausens „Simplicissimus“ und Haseks „Der brave Soldat Schweijk“. Beide versuchen, dem unfassbar Widersinnigen und Grausamen großer Kriege mit scheinbarer Naivität und einer Art schwarzen Humors zu begegnen, da weder moralischer Ernst noch emotionale Entrüstung dem Sachverhalt gerecht […]

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