Archive | Oper

Jeffrey Treganza (Spoletta), Zurab Zurabishvili (Cavaradossi), Christopher Ryan(Schließer)

Beklemmende Aktualisierung eines zeitlosen Stoffes

Giacomo Pucchini (1858-1924) entnahm den Stoff für seine Oper „Tosca“ aus dem Jahre 1900 dem Drama „La Tosca“ von Victorien Sardou. Die Handlung um politische Unterdrückung und Mord, persönlichen Mut, Erpressung und Opferbereitschaft spielt zwar in Italien, doch eher in einer fiktiven politischen Situation. Die Oper übte damit bei der Uraufführung mangels totalitärer Verhältnisse in […]

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Sabine Fischmann und Michael Quast

Leipzscher Leporello und zickige Zerlina.

„Don Giovanni á trois“ beim Rheingau Musik Festival. Eine englische Komödie fasst die gesamten Shakespeare-Werke in eine knapp zweistündige Zusammenfassung, in der sich die wesentlichen Charaktere im Sekundenabstand die Hand reichen und ihre Auftritte auf wenige große Worte beschränken. Für Zuschauer mit knappem Zeitbudget bietet dieser Ansatz eine hervorragende Übersicht über die Werke des Engländers, […]

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Versuch der Umdeutung einer schillernden Person

Giuseppe Verdis „La Traviata“ im Staatstheater Darmstadt. Zeitgenössische Inszenierungen von Verdis „La Traviata“ stehen bei einer Aktualisierung des Stoffes immer vor dem Problem der gesellschaftlichen Relevanz des Konfliktes: die gesellschaftliche Außenseiterin Violetta, ihres Zeichens „Kurtisane“, muss auf ihre Liebe zu Alfredo verzichten, weil dieser durch die Beziehung zu ihr das Glück seiner Schwester gefährdet. Im […]

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Faszination der Ohrwürmer

Emmerich Kálmáns Operette „Gräfin Mariza“ im Staatstheater Darmstadt. Die Operette als kleine, leichtere Schwester der Oper hat wahrlich keinen guten Stand, vor allem bei der seriösen Musikwelt. Nicht dass man grundsätzlich gegen das Leichte wäre, aber diese Kunstgattung ist leider mit der Kaiserzeit gestorben. Einzelne Nachzügler wie „Glückliche Reise“ folgten zwar noch, aber die Hochzeit […]

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Nichts als Theater…..

Rossinis „Barbier von Sevilla“ im Staatstheater Darmstadt. Die polarisierten Reaktionen des Premierenpublikums – und hier zäumen wir das Rezensionspferd ausnahmsweise einmal vom Schwanz auf – führen zwangsläufig zu einigen grundsätzlichen Überlegungen. Natürlich könnten Puristen fragen, warum man diese Oper überhaupt noch aufführen sollte. Kann man sie heute noch als nettes Lustspiel über die Eitelkeiten der […]

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…. es lebe der König

Claudio Monteverdis „L´Orfeo“ zum Auftakt der neuen Opernsaison in Darmstadt Mit dem Intendantenwechsel im Darmstädter Staatstheater hatten viele Opernfreunde dem gefeierten und erfolgreichen Friedrich Meyer-Oertel nachgetrauert, skeptisch gegenüber dem – zumindest für die Darmstädter – „unbeschriebenen Blatt“ John Dew, neuer Intendant und gleichzeitig Opernspezialist. Mit Claudio Monteverdis „L´Orfeo“ gab er Ende September seinen Einstand und […]

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Hausmusik mit Knittel-Versen

Die Fragwürdigkeit von Opernlibretti haben wir an dieser Stelle schon öfters diskutiert, jedoch auch die Kunst von Regisseuren, auch aus einem schwachen Libretto etwas herauszuholen oder es aber im Rahmen gestalterischer Freiheiten neu zu interpretieren. Gerade in Darmstadt haben die meisten Regisseure versucht, das Verborgene eines Librettos hervorzuholen und eine Aussage zu formulieren. Wenn man […]

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Hausmusik mit Knittel-Versen

Die Fragwürdigkeit von Opernlibretti haben wir an dieser Stelle schon öfters diskutiert, jedoch auch die Kunst von Regisseuren, aus einem schwachen Libretto etwas herauszuholen oder es aber im Rahmen gestalterischer Freiheiten neu zu interpretieren. Gerade in Darmstadt haben die meisten Regisseure versucht, das Verborgene eines Librettos hervorzuholen und eine Aussage zu formulieren. Wenn man jedoch […]

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Oskar (Barbara Meszaro), Graf Ankastrom und Gustavo

Die Geschichte vom leidigen Libretto

In Opern muss es sich nicht immer nur um Liebe und Leid drehen, obwohl dieses Paar noch in jede Handlung hineinspielt. Auch erfolgreiche politische Libretti kennt die Operngeschichte, und eines der wichtigsten dieser Art hat Giuseppe Verdi vertont: „Die sizilianische Vesper“. Angesichts der Urfassung seiner Oper „Gustavo III“, die später in einer überarbeiteten Version als […]

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Noch einmal Agathe und Ännchen

Wenn Samiel kein Gruseln mehr weckt…

Carl Maria von Webers „Freischütz“ im Staatstheater Darmstadt. Um 1817 hatte sich Europa beruhigt: die französische Revolution mit ihren Exzessen war Geschichte, Napoleon endgültig in den Südatlantik verbannt, und Metternichs Restauration hatte für eine Rückkehr zum vermeintlich bewährten Feudalsystem gesorgt. In diesem faulen Frieden begann sich das Biedermeier einzurichten und konnte sich wieder Alltagssorgen und […]

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