Archive | Theater

Moors Räuberbande mit Karl in der Mitte

Rock´n Rap Gang statt Räuberbande

Schillers „Räuber“ in einer unkonventionellen Inszenierung des Schauspiels Frankfurt. „Franz heißt die Kanaille“ – ein Kernsatz in Schillers Jugendwerk, der das Wesen des Franz Moor und den Konflikt auf den Punkt bringt. Jüngere Leser werden den Begriff „Kanaille“ vielleicht nicht (mehr) kennen: er bezeichnet einen äußerst miesen Charakter, der vor keiner Untat zurückschreckt; und so […]

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Nichts als Theater…..

Rossinis „Barbier von Sevilla“ im Staatstheater Darmstadt. Die polarisierten Reaktionen des Premierenpublikums – und hier zäumen wir das Rezensionspferd ausnahmsweise einmal vom Schwanz auf – führen zwangsläufig zu einigen grundsätzlichen Überlegungen. Natürlich könnten Puristen fragen, warum man diese Oper überhaupt noch aufführen sollte. Kann man sie heute noch als nettes Lustspiel über die Eitelkeiten der […]

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…. es lebe der König

Claudio Monteverdis „L´Orfeo“ zum Auftakt der neuen Opernsaison in Darmstadt Mit dem Intendantenwechsel im Darmstädter Staatstheater hatten viele Opernfreunde dem gefeierten und erfolgreichen Friedrich Meyer-Oertel nachgetrauert, skeptisch gegenüber dem – zumindest für die Darmstädter – „unbeschriebenen Blatt“ John Dew, neuer Intendant und gleichzeitig Opernspezialist. Mit Claudio Monteverdis „L´Orfeo“ gab er Ende September seinen Einstand und […]

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Hausmusik mit Knittel-Versen

Die Fragwürdigkeit von Opernlibretti haben wir an dieser Stelle schon öfters diskutiert, jedoch auch die Kunst von Regisseuren, auch aus einem schwachen Libretto etwas herauszuholen oder es aber im Rahmen gestalterischer Freiheiten neu zu interpretieren. Gerade in Darmstadt haben die meisten Regisseure versucht, das Verborgene eines Librettos hervorzuholen und eine Aussage zu formulieren. Wenn man […]

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Hausmusik mit Knittel-Versen

Die Fragwürdigkeit von Opernlibretti haben wir an dieser Stelle schon öfters diskutiert, jedoch auch die Kunst von Regisseuren, aus einem schwachen Libretto etwas herauszuholen oder es aber im Rahmen gestalterischer Freiheiten neu zu interpretieren. Gerade in Darmstadt haben die meisten Regisseure versucht, das Verborgene eines Librettos hervorzuholen und eine Aussage zu formulieren. Wenn man jedoch […]

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Die Banalität der Revolution

Georg Büchner, jung gestorbener Revolutionär in Worten und Gedanken, ist vor allem in seiner Heimatstadt Darmstadt im Laufe der Jahre zum Klassiker geronnen. Seine Interpretation der französischen Revolution in „Dantons Tod“ hat sich in einem solchen Maße als literarisch abgeklärte Darstellung und Analyse der Pariser Ereignisse etabliert, dass oftmals der revolutionäre Impetus des Werkes und […]

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Abort als Allegorie

Werner Schwabs „Präsidentinnen“ in der Werkstatt des Staatstheaters Darmstadt. Die fäkale Seite des Lebens hat die Menschen schon immer fasziniert, gerade weil sie – wie auch bei den mit den Hinterbeinen kratzenden Tiere – diesen Bereich tabuisieren. Vom Kleinkind bis zum Dichter – etwa Günther Grass – zieht sich die intensive verbale Beschäftigung mit den […]

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Oskar (Barbara Meszaro), Graf Ankastrom und Gustavo

Die Geschichte vom leidigen Libretto

In Opern muss es sich nicht immer nur um Liebe und Leid drehen, obwohl dieses Paar noch in jede Handlung hineinspielt. Auch erfolgreiche politische Libretti kennt die Operngeschichte, und eines der wichtigsten dieser Art hat Giuseppe Verdi vertont: „Die sizilianische Vesper“. Angesichts der Urfassung seiner Oper „Gustavo III“, die später in einer überarbeiteten Version als […]

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Noch einmal Agathe und Ännchen

Wenn Samiel kein Gruseln mehr weckt…

Carl Maria von Webers „Freischütz“ im Staatstheater Darmstadt. Um 1817 hatte sich Europa beruhigt: die französische Revolution mit ihren Exzessen war Geschichte, Napoleon endgültig in den Südatlantik verbannt, und Metternichs Restauration hatte für eine Rückkehr zum vermeintlich bewährten Feudalsystem gesorgt. In diesem faulen Frieden begann sich das Biedermeier einzurichten und konnte sich wieder Alltagssorgen und […]

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Alter Mythos in neuem Gewand

Joanna Laurens´ „Die drei Vögel“ in einer Inszenierung des Staatstheaters Darmstadt Die griechische Mythologie erweist sich auch heute noch als unerschöpfliche Fundgrube für Autoren und Theatermacher, bringen sie doch elementare menschliche Erfahrungen in so schlichter wie wuchtiger Form zum Ausdruck. So auch in dem Fragment „Tereus“ des großen griechischen Tragikers Sophokles, das unerfüllte Leidenschaft, Gewalt […]

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