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Stefan Aust: „Hitlers erster Feind“

Eine späte Hommage an einen frühen Widerstandskämpfer. Liest man heute Autobiographien älterer Jahrgänge, dann gewinnt man den Eindruck, die meisten Bürger der Nazi-Zeit seien stille Widerstandskämpfer gewesen. Und wer damals noch im Kindesalter war, bekennt im Alter gerne, dass er bereits als Kind eine physische oder ästhetische Abneigung gegen die Nazis gehabt habe. Wenn man […]

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Ein Abend der Transzendenz und Transparenz

Im 1. Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt erklingen Werke von Charles Ives, Béla Bartók und Gustav Mahler. Die Musik der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts stand an diesem Konzertabend auf dem Programm. Fast war es, als wolle GMD Will Humburg die Zeit für einen Abend um hundert Jahre zurückdrehen und den Zuhörern das Lebensgefühl der Generation […]

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Schreien wie bei Castorf

Die Inszenierung von Henrik Ibsens „Die Wildente“ im Staatstheater Darmstadt leidet unter Eindimensionalität Es lohnt sich, bei dieser Inszenierung vorher das Programmheft zu studieren, denn es liefert eine unmittelbar erhellende Information: im Interview dreier Schriftsteller über „Moral“äußert sich Sybille Berg wie folgt: „…[die Welt] hat ein Stadium erreicht, in dem scheinbar alles beginnt, in sich […]

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Dennis Lehane: „Ein letzter Drink“

Ein rauer Krimi über Bandenkriminalität in Boston Patrick Kenzie und Angela Gennaro betreiben gemeinsam eine Detektei in Dorchester, einem Viertel von Boston, in dem eher wenig betuchte Menschen wohnen und Kriminalität an der Tagesordnung ist. Sie sind ein gutes Team und würden immer für einander einstehen. Von drei hochrangigen Politikern erhalten sie einen gut bezahlten […]

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Widerspenstiger Auftakt der Opernsaison

Das Staatstheater Darmstadt eröffnet die Saison mit einer gewagten Doppelinszenierung Wenn im September die Theater-und Opernsaison wieder beginnt, freuen sich viele Abonnenten und andere Opernfreunde auf spannendes, vielseitiges Musiktheater. Nun sind vor allem die Abonnenten nicht unbedingt Anhänger der modernen, experimentellen Oper, und viele hängen sogar noch am klassischen Repertoire mit Verdi, Mozart und anderen […]

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Maria Radomski und Matthias Znidarec

Als die Bilder sterben lernten…

Das Staatstheater Darmstadt zeigt zum Saisonbeginn Elfriede Jelineks Einakter „Wut“. Elfriede Jelinek lässt sich in vielen Aspekten mit Thomas Bernhard vergleichen. Eine dank mütterlichen Ehrgeizes schwere Kindheit trotz gutbürgerlicher Herkunft, früher Anschluss an die kommunistische Bewegung und vehementer Protest gegen Österreichs selbstgerechte Verdrängung der Vergangenheit prägen ihre künstlerische Produktion, und einige Werke haben in verschiedenen Ländern […]

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Stefan Bollmann: „Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist“

Eine weitere Biographie des Weimarer Geistesfürsten aus einer etwas anderen Perspektive. Der Titel dieses Buches verleitet zu der Vermutung, hier handele es sich um einen Lebensratgeber im Sinne einer Kalenderblattsammlung. Für jeden Tag ein Goethespruch als Trost und Zuspruch. Doch das ist glücklicherweise ein Irrtum. Stefan Bollmann geht es mehr darum, typische Verhaltensweisen Goethes herauszuarbeiten, […]

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Marianna Reiß: „Ostern mitten im Dezember“

Pfarrhaus-Geschichten Die Kurzgeschichten vermitteln humorvolle Einblicke in den Kosmos eines evangelischen Pfarrhauses. Die Autorin Marianne Reiß erzählt von einer Dekade ihres Lebens, in der sie als Ehefrau eines Pfarrers den Alltag und die Gepflogenheiten christlicher Gemeinden kennen lernen durfte. Von Haus aus ohne kirchlichen Hintergrund und immer bereit, allen Dogmen die Stirn zu bieten, geht […]

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Bernhard Aichner: „Interview mit einem Mörder“

Ein autodidaktischer Detektiv allein gegen alle. Der Rezensent war sich bei der Lektüre dieses Buches nicht im Klaren, dass es der vierte Teil einer Reihe mit immer den selben Protagonisten ist, und betrachtete deshalb alle möglichen Auflösungen dieser kriminalistischen Hetzjagd als gleichwertig. Wer jedoch um den Seriencharakter dieses Buches weiß, kann gleich zu Beginn ausschließen, dass […]

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Elena Ferrante: „Meine geniale Freundin“

Ein Roman über das Erwachsenwerden und die Bedeutung von Bildung. Elena Ferrante erzählt von der Freundschaft zweier Mädchen, später Frauen. Sie wachsen in Rione auf, einem Arbeiter-Stadtteil von Neapel. Da ist zum einen Elena – eher schüchtern, angepasst, fleißig -, und zum anderen Lila – draufgängerisch, unangepasst bis eigenwillig und von hoher Intelligenz. Elena bewundert ihre […]

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