Dunkle Mythen in Musik gegossen

Wenn etwas zu bedauern ist dann, dass wir die Darmstädter Inszenierung von Richard Strauss´ Oper „Die Frau ohne Schatten“ erst jetzt, drei Monate nach der Premiere, gesehen haben und unseren Lesern vorstellen können. Aber bisweilen kämpft der persönliche Terminkalender halt gegen den Spielplan. Friedrich Meyer Oertel und Marc Albrecht haben offensichtlich eine besondere Affinität zu […]

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makropulos

Wunsch und Wirklichkeit des ewigen Lebens

Leos Janáceks Oper „Die Sache Makropulops“ im Staatstheater Darmstadt. Wer hat nicht schon einmal den Wunsch nach dem ewigen oder zumindest Jahrhunderts überspannenden Leben verspürt? Die Zeitgenossen altern und dahinschwinden zu sehen, langfristige historische und technische Entwicklungen mitzuerleben und alle Facetten des ach so kurzen menschlichen Daseins voll auszukosten? Der tschechische Schriftsteller Karel Capek (1890-1938) hat […]

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Fröhliche Renaissance der Commedia dell´arte

Commedia dell´arte – das war das vergnügliche, improvisierte Theater im Italien der Renaissance um Alltagsgeschichten und typische Vertreter der damals repräsentativen Stände. Meist handelten die kaum durchstrukturierten Stücke von Liebe, Verwechslung, Raffgier und listigen oder tölpelhaften Bediensteten. Carlo Goldoni (1707-1793) hat dieser Gattung mit dem Lustspiel „Diener zweier Herren“ ein Denkmal gesetzt. Der Pantalone – […]

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Entschlackungskur für einen Repertoire-Renner

George Bizets „Carmen“ im Staatstheater Darmstadt „Auf in den Kampf,…….“ – wer kennt nicht die Anfangstakte der berühmten Torero-Arie aus Bizets Carmen. Und damit ist bezüglich eventueller Erwartungshaltungen auch schon alles gesagt. Nimmt man dazu noch den Umstand, daß trotz herrlichem Sommerwetter das Große Haus des Staatstheaters Darmstadt zur Premiere restlos ausverkauft war, so ahnt […]

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Emotionen wie in Stein gemeißelt

Seit der Uraufführung 1835 in Neapel hat sich Donizettis Oper „Lucia di Lammermoor“ in den Programmen der großen Opernhäuser gehalten. Donizetti und sein Librettist Cammarano hatten den Roman „The Bride of Lammermmoor“ des Schotten Sir Walter Scott auf die wesentlichen Elemente verkürzt, die Namen etwas unmotiviert ins Italienische übertragen und mit der Vertonung das Publikum […]

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Alfred Grosser: „Deutschland in Europa“

Mit der politischen Wende in Europa im Jahre 1989 und der anschließenden Wiedervereinigung Deutschlands ist bei unseren europäischen Nachbarn die Befürchtung vor einer neuen Dominanz Deutschlands gewachsen, die auch ohne die verbrecherischen Auswüchse des Dritten Reiches ausreichend Zündstoff für zukünftige Konflikte beinhalten würde. Vor allem Frankreich hat von Anfang an solche Vorbehalte gehegt. Man mag […]

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Richard Strauss: „Elektra“

Die Macht des Mythos als Musik im Staatstheater DarmstadtWenn sich der Vorhang zum ersten Bild öffnet, stimmt ein dunkel-drohendes Bühnenbild den Zuschauer sofort auf das Thema ein. Vor einem schwarzen Hintergrund steht ein bis in den Bühnenhimmel ragendes schwarzmetallenes Dreieck, als Teil einer archaischen Rüstung oder eines Bauwerkes aufzufassen. Der schlitzförmige Eingang am unteren Ende […]

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Mimisch-gestisches Feuerwerk in einer Solo-Darbietung

Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ im Staatstheater Darmstadt Die Werkstattbühne des Staatstheaters Darmstadt versteht sich als Plattform für ausgefallene und kleinere literarische Produktionen. Vor allem Solo-Stücke fürs Theater oder entsprechend inszenierte Sprechstücke feierten hier schon öfter gelungene Premieren. Am 5. März setzt man diese Tradition mit der Aufführung von Kafkas „Bericht für eine […]

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Zermürbender Exkurs über eine verblichene Philosophie

Gerade im Theater haben sich im Laufe der Jahrhunderte „Klassiker“ herauskristallisiert, die trotz ihrer anfänglichen Zeitgebundenheit Allgemeingültigkeit gewonnen haben und immer wieder durch ihren Verweis auf grundlegende individuelle oder gesellschaftliche Strukturen beeindrucken. Das Staatstheater Darmstadt hat dies in der laufenden Saison mit Maria Stuart von Friedrich Schiller eindrucksvoll bewiesen. Daneben hat es jedoch auch immer […]

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Franz Schubert: Die Winterreise

Hans-Christoph Begemann interpretiert den „schaurigen“ Liederzyklus. Mit diesem Attribut kennzeichnete Schubert selbst die „Winterreise“ und fand – wie befürchtet – damit vor den Augen seines Freundeskreises keine Gnade. Zu radikal und kompromisslos waren die Texte von Wilhelm Müller und seine eigene Intonation. Und richtig prophezeite Schubert „… Ihr werdet sie erst später schätzen lernen“. Schon […]

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