Durch diesen hohlen Kühlschrank muss er kommen……
Das Berliner Varieté „Chamäleon“ zeigt seine neue Show „Loft“
Wer nach Berlin fährt, will etwas erleben. Wer ins „Chamäleon“ in den Hackeschen Höfen geht, weiß, dass er stets etwas Neuartiges, meist Witziges und immer etwas Spontanes zu sehen bekommt. Haben Sie schon einmal ein Theater durch einen Kühlschrank betreten? Sind Sie schon einmal in einer Wohngemeinschaft gelandet und von sieben jungen Leuten in Unterwäsche begrüßt worden? Nein? Können Sie sich vorstellen, in einem Zuschauerraum zu sitzen und von dort zu erleben, wie sich ein zwei Meter großer Mann durch einen engen, niedrigen Kühlschrank kämpft, weil er die Show „Loft“ im Berliner Varieté-Theater „Chamäleon“ sehen möchte? Das klingt alles sehr grotesk; ist es aber auch, und eines ist sicher: Sie werden grüßen Spaß haben und einen außergewöhnlichen Abend erleben.
„Loft“ spielt im Wohnraum einer Wohngemeinschaft. Offenbar war gerade Waschtag, denn an der Rückwand der Bühne hängt allerhand Wäsche zum Trocknen. Ansonsten gibt es ein Doppelbett, eine Badewanne, einen altmodischen Fernsehschrank, diverse Möbel vom Sperrmüll und den eingangs erwähnten Kühlschrank. Der Waschtag erklärt vielleicht auch, warum alle Darsteller in Unterwäscher herumlaufen: wahrscheinlich steckt die Oberbekleidung noch in der Waschmaschine.
Doch kaum erlischt das Licht im Zuschauerraum, beginnt eine rasante Show der „7 Fingers“, wie sich die WG-Bewohner nennen. Anna Kichtchenko zeigt schlangenhafte Verschraubungen am Vertikaltuch. Isis Clegg-Vinell brilliert mit „Hand-auf-Hand“-Akrobatik, Jakob Sharpe jongliert mit Äpfeln und vier(!) Diabolos. Kaelyn Schmitt zeigt Akrobatik am Trapez, Kaleen McKeeman hat sich auf Strapaten spezialisiert und ist schon im „Cirque du Soleil in 22 Metern Höhe aufgetreten. Ganz so hoch geht es im Chamäleon nicht hinauf.
Nathan Price zeigt Spezialitäten der „Hand-auf-Hand“-Akrobatik, und Olaf Triebel schließlich ist ein Meister der Handstand-Akrobatik.
Die diversen künstlerischen Leistungen der jungen Leute sind eingebettet in ein witziges Miteinander, das nach den atemberaubenden Akrobatik- und Jonglage-Vorstellungen auch Tanzeinlagen beschert und immer wieder viel Raum für den Spaßfaktor lässt.
Weitere Informationen über die Webseite des Chamäleons.
Barbara Raudszus
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