Ann Patchett: „Die Taufe“

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n ungeladener Gast erscheint zu einer Taufe. Der Gastgeber Fix ist zwar etwas erstaunt über den Neuankömmling Bert Cousins, erst recht, da dieser als Gastgeschenk eine Flasche Gin abliefert. Doch alle sind froh, das neue Baby Frances zu feiern. Die Taufparty wird immer fröhlicher, besonders je mehr Alkohol die Gäste konsumieren.

Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Bert Cousins verguckt sich in Fix´ hübsche Frau Beverly. Aus einem anfänglichen Geturtel wird eine ernsthafte Affäre, die schließlich zwei Ehen zerstört. Während Cousins Beverly heiratet, bleibt seine Frau Theresa mit vier kleinen Kindern auf der Strecke.

Der Leser begleitet vor allem die Kinder auf ihrer Fahrt durchs Leben. Theresa muss arbeiten gehen und gibt sich viel Mühe, ihre vier Kinder in der Spur zu halten. Bert und Beverly bekommen zwei Töchter und laden die vier Kinder von Theresa immer zu den Sommerferien ein. So bauen die Halbgeschwister Beziehungen zueinander auf, die das ganze Leben halten. Interessant zu lesen ist, welche Wege und Umwege die Kinder als Erwachsene gehen und wie ihr Leben von Zufällen in die eine oder andere Richtung gelenkt wird.

Richtig spannend wird es, als die Geschwister ihr gesamtes Leben in dem Roman „Täufling“ nachlesen können, denn Frances hatte eine Beziehung zu einem berühmten Schriftsteller, der sich ihr Leben erzählen ließ und daraus gleich einen Roman machte. Das eigene Leben als Literatur nachzulesen wirbelt die Beziehungen der Geschwister noch einmal durcheinander, wenn auch vieles anders dargestellt wird, als es sich abgespielt hat.

Ann Patchetts Roman ist spannend zu lesen. Dabei bringt die Volte mit dem Roman im Roman noch einmal Dynamik und neue Perspektiven in die Handlung.

Das Buch ist im Berlin-Verlag erschienen, umfasst 391 Seiten und kostet 22 Euro.

Barbara Raudszus

 

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