Joachim B. Schmidt: „Kalmann“

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Kalmann ist um die dreißig Jahre alt, aber von seinem Wesen her eher ein zwölfjähriges Kind. Er lebt auf Island in einem einfachen kleinen Häuschen in dem winzigen Küstenort Raufarhöfn. Er lebt vom Fischfang, ganz speziell vom Haifischfang. Darin ist er sehr geschickt, und er stellt seine eigenen Köder aus Pferdefleisch und einer speziellen Lake aus Whisky, Essig und anderen Zutaten her. Denn der Hai sieht schlecht und riecht sein Futter vor allem.

Kalmanns Mutter ist weggezogen, sein Vater lebt in Amerika, und es war sein Großvater, der sich all die Jahre um den Jungen gekümmert hat. Doch jetzt ist der Großvater alt und lebt im Heim.

Kalmanns Kopf ist voll von Lebensweisheiten, die ihm der Großvater vermittelt hat, und in jeder Lebenslage sind Großvaters Ratschläge für den jungen Mann präsent und verleihen seinem Leben Stabilität.

Der Leser begegnet in Kalmann einem behinderten jungen Mann um die dreißig, der sich recht und schlecht durch das Leben schlägt und viele Frustrationen, aber auch freudvolle Momente erlebt.

Als eines Tages ein gewisser Robert McKenzie verschwindet, fällt der Verdacht auf Kalmann. Er war schließlich um die Zeit von Roberts Verschwinden auf Fuchsjagd und hat dabei eine große Blutlache entdeckt, die die DNA des Verschwundenen enthält. Oder hat ein angeschwemmtes Fass voller Drogen mit Roberts Verschwinden zu tun? ist hier eine Drogenbande am Werk?

Der Roman steigert die Spannung systematisch und Kalmann gerät dabei immer mehr unter Druck. In dem kleinen Ort wimmelt es nur so von Polizisten und Reportern. Die einen wollen den Fall aufklären, die anderen wittern eine Sensation. Und Kalmann sitzt zwischen allen STühlen.

Bis zur letzten Seite ist der Leser gefordert, und dann endet der Roman doch sehr überraschend.

Das Buch ist im Diogenes-Verlag erschienen, umfasst 351 Seiten und kostet 22 Euro.

Barbara Raudszus

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