Author Archive | frankraudszus

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Aus gegebenem Anlass…..

Das 1. Sinfoniekonzert der Saison im Staatstheater Darmstadt setzt ein Zeichen. Auf Anregung der Darmstädter Dotterstiftung entschied sich die Musiksparte für Benjamin Brittens 1961 entstandenes „War Requiem“, das die in den Gedichten Wilfred Owens beschriebenen Schrecken des Ersten Weltkrieges vertont. Diese Anregung erfolgte natürlich nicht aus dem Nichts, sondern beruht offensichtlich auf der derzeitigen geopolitischen […]

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Umdeutung eines Klassikers

Der US-Autor Eugene O´Neill (1888-1953) gilt eigentlich als ein wenig überholt, behandelt er doch soziale Probleme der US-amerikanischen Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts. Das gilt vor allem für „Gier unter Ulmen“ (englisch: „Desire under Elms“) aus dem Jahr 1924, aber Regisseur Gordon Kämmerer kann diesem Stück in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt durchaus aktuelle Bezüge […]

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Christiane Tietz: „Nietzsche – Leben und Denken im Bann des Christentums“

Nietzsche ist einer der am meisten missverstandenen und „missbrauchten“ Philosophen, was sich besonders in der politischen Verballhornung des „Übermensch“-Begriffs durch die Nationalsozialisten zeigte. Er war ein erbitterter Gegner des christlichen Glaubens, was ihn vor allem in der restaurativen Bundesrepublik nicht gerade zu einem Sympathieträger machte. Nun hat sich mit Christiane Tietz ausgerechnet eine Theologin, die […]

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Wogende Gedankenschmerzen

Bereits vor zwölf Jahren stand Georg Büchners Novelle „Lenz“ auf dem Programm des Staatstheaters Darmstadt, damals als Inszenierung von Wolfgang Rihms gleichnamiger Kammeroper, und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Jetzt hat Rebekka Bangerter die Erzählung als Schauspiel auf die Bühne der Kammerspiele gebracht. Hier stock ich schon – denn eigentlich kann man in diesem Fall nicht […]

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Nur vordergründig konventionell

Man könnte über das vorletzte Konzert des Rheingau Musikfestivals im Wiesbadener Kurhaus schnell hinweggehen mit der Feststellung, es habe sich an diesem Abend um ein konventionelles Programm für ein im besten Fall konservatives Publikum gehandelt. Schließlich standen so geläufige Werke wie Beethovens erstes Klavierkonzert in C-Dur und Brahms´ zweite Sinfonie in D-Dur auf dem Programm. […]

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Auszug ins Bockenheimer Exil

Die Exil-Literatur stellt eine eigene Gattung dar und ähnelt eher der Tragödie als der Komödie. Euphorische Berichte über den Auszug ins Exil findet man selten oder nie, und so ist man angenehm überrascht, wenn sich Exilanten begeistert über ihr neues Zuhause äußern. Das ist der Fall bei der Frankfurter Kunsthalle Schirn, deren jahrzehntelange Heimat am […]

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Sonne und Wolken im Landesmuseum

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt – kurz: HLMD – ist ein neo-klassizistischer Bau aus dem späten 19. Jahrhundert. Seine ausgewogene Architektur und vor allem der große, offene Eingangssaal beeindruckten die Besucher seit Anbeginn. Martin Fraas, der Direktor des Museums, spürte eigenen Aussagen zufolge stets insofern einen gewissen Mangel, als diesem repräsentativen Raum ein deutlicher Hinweis auf […]

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Luca Ventura: „Grünes Gold“

Kulinarische Kriminalromane sind offenbar en vogue: Nach Jean Luc Bannalecs Roman „Bretonische Versuchungen“ über die kriminellen Auswüchse der Schokolade hat nun sein italienischer Kollege das Olivenöl als Grundlage eines Krimis herangezogen. Sein „Grünes Gold“ spielt auf der buchstäblich viel besungenen Insel Capri und vermittelt neben Einblicken in die Pflege von Olivenhainen und die Herstellung von […]

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Ein Abend der Kontraste

Im Rahmen des Rheingau Musikfestivals standen am 26. August in der Basilika von Kloster Eberbach zwei Musiker auf dem Programm, die außer ihrer österreichischen Herkunft keine Gemeinsamkeiten aufweisen – Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Bruckner. Mozart ist bekannt für seine leichte, bisweilen fast frivole Lebensart, Bruckner eher für seine tiefe Religiosität und seine latente Schwermut. […]

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Auf der „Nordwind“ durch Nord- und Ostsee

Die „Nordwind“ ist ein Segelkutter von knapp 30 Metern Länge, der noch 1945 konzipiert, erst dem Bundesgrenzschutz und dann der Marineschule Mürwik übergeben wurde. Nach einer verschlungenen Lebensgeschichte einschließlich der Drohung einer Verschrottung fand er schließlich, vollständig überholt, seine Bleibe beim deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven, wo er, betreut von ehrenamtlichen Ex-Marinern, Gästefahrten für Seefahrtsbegeisterte aller […]

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