Author Archive | frankraudszus

Toledo am Tajo

Auf den Spuren von Don Quichote und Sancho Pansa

Wer im April verreisen will, steht vor einem durchaus diskussionswerten Problem: nach einem langen mitteleuropäischen Winter lockt die Aussicht auf Wärme, Sonnenschein und Strandfreuden. Doch die Wege dorthin sind in dieser Jahreszeit weit, die langen Flüge daher nicht gerade angenehm und meist ausgebucht. Da bietet sich die Alternative an, auf Strandurlaub ganz zu verzichten und […]

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Dieter Thomä: „Puer Robustus – Eine Philosophie des Störenfrieds“

Seitdem es strukturierte menschliche Gesellschaften mit definierten Hierarchien und Herrschaftsverhältnissen gibt, existiert auch der Störenfried, der sich nicht in die gegebene Ordnung einfügen will und sie auf vielfältige Weise bekämpft. Der vielleicht berühmteste Störenfried ist Jesus, der nicht nur gegen die römischen Besatzer sondern auch gegen die jüdischen Priesterkaste opponierte. In einem Atemzug könnte man […]

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Fünf Bläser wandern durch das 20. Jahrhundert

In der breiten Palette des musikalischen Angebots bei den Kammerkonzerten des Staatstheaters Darmstadt waren beim 7. Kammerkonzert die Bläser an der Reihe. Dazu war das Veits Quintett mit Sunghyun Cho (Flöte), Kyeong Ham (Oboe), Han Kim (Klarinette), Rie Koyama (Fagott) und Ricardo Silva (Horn) nach Darmstadt gekommen und servierte dem Darmstädter Publikum ein Programm breit gefächerter […]

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Das Autograph des "Dies irae" aus Mozarts Reqiem (Quelle: Wikimedia)

Die Macht der Musik

Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem gilt als eines der bedeutendsten Werke der musikalischen Weltliteratur: einerseits wegen seines unbestrittenen künstlerischen Wertes, andererseits wegen des Entstehungskontextes. Nicht nur ist es Mozarts letzte Komposition und damit in gewissem Sinne der Höhepunkt seiner Laufbahn, sondern die Tatsache, dass es wegen seines Todes ein Fragment blieb, macht es ungewollt zu seinem […]

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Miyuki Shimizu, Igli Mezini, Ensemble Hessisches Staatsballett

Tanz mit Tempo, Witz und viel Temperament

William Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ kennt man als Schauspiel und Oper, etwa von Purcell und Britten. Doch schon im 18. Jahrhundert gab es opulente Ballettinszenierungen, die später aus Gründen der Authentizität wieder etwas an Bedeutung verloren. Nun hat sich das Hessische Staatsballett unter der Leitung von Tim Plegge dieses Stoffs angenommen und daraus eine Art […]

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Klangflächen zwischen Bach und Boulez

Musiker – und vor allem die Solisten – sind ständig mit der Frage konfrontiert, wie sie dem Publikum neuere Musik nahebringen und die Hörgewohnheiten erweitern. Die übliche Variante besteht darin, modernere Komposition in ein Programm „konventioneller“ Stücke einzubetten – möglichst in der Mitte des Abends, um späteres Kommen oder früheres Gehen zu verhindern. Der Pianist […]

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Große Musik im Kleinen Saal

Wenn ein Pianist mit Bachs „wohltemperiertem Klavier“ vor Publikum antritt, wird meistens der größtmögliche Raum reserviert. Handelt es sich doch um eines der bedeutendsten musikalischen Werke, dessen Interpretation die höchsten technischen und musikalischen Ansprüche stellt. In Darmstadt jedoch zielte man mit diesem Werk ganz bewusst auf eine kleine „Insider-Gemeinde“, denn das Foyer der Kammerspiele bot […]

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Paul Auster in Frankfurt

Paul Austers neuer Roman „4 3 2 1“ hat in der Literaturbranche einigen Wirbel ausgelöst und ist auch hier besprochen worden. Nicht zuletzt die politischen Umbrüche in den USA dürften der Grund für die Einladung zu einer Lesung gewesen sein, ist doch Paul Auster einer der schärfsten Kritiker des neuen Präsidenten. Zu der Lesung hatten das […]

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Wolfgang Brenner: „Zwischen Ende und Anfang“

Als die Regierung Dönitz am 8. Mai 1945 die Kapitulation unterzeichnete, atmeten viele Bürger auf, dass der Albtraum ein Ende hatte. Mindestens ebenso viele bedauerten jedoch auch, dass die glorreiche Zeit unter Hitler ein so schreckliches Ende gefunden hatte, und träumten im Stillen von einem anderen Ausgang des Krieges. Unter diesen spannungsgeladenen Umgebungsbedingungen begann die […]

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Katharina Persicke, Mickael Spadaccini, Opernchor

Dramatische Dichte im Graben und auf der Bühne

Der tschechische Komponist Leoš Janácek entnahm das Libretto seiner Oper „Jenufa“ einem sozialen Drama der Schriftstellerin Gabriela Preissova, in dem diese in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts die geistig-moralische Enge mährischer Dörfer beschrieb. Das Stück ist in seiner Direktheit und Kompromisslosigkeit geradezu verstörend: die junge Jenufa steht zwischen den Männern Stewa und Laca. Sie liebt […]

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