Archive | Theater

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Carmen „déjà vue“

Vor genau zehn Jahren präsentierten Sabine Fischmann und Michael Quast ihre komprimierte Version der weltweit drittbeliebtesten Oper – „Carmen“ von George Bizet“ – beim Rheingau-Musikfestival zum ersten Mal. Jetzt feierte diese Inszenierung „à trois“ ihre Wiederaufnahme, nun allerdings mit dem Pianisten Markus Neumeyer. Liest man die eigene Rezension von 2015 nach, so stellt sich heraus, […]

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Zwiegespräch zwischen Phantasie und Routine

Um erfolgreich Theater zu spielen, braucht man Phantasie – sowohl bei der Regie wie auch auf der Bühne. Warum sollte man dann nicht eben diese „Kernkompetenz“ des Theaters selbst zum Gegenstand eines Stücks machen? Der im Jahr 2026 verstorbene britische Autor Peter Shaffer hat genau dies getan und in dem Theaterstück „Laura und Lotte“ das […]

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Samuel ist der Zauberer

In Thomas Manns Novelle „Mario und der Zauberer“ verwirrt der Zauberer Cipolla seine Zuschauer und manipuliert sie mit hypnotischen Künsten bis an die Grenze der Erträglichkeit. Ein wenig von dieser Verwirrungstaktik findet sich auch im Programm „Mindmagic“ des Künstlers Samuel Lenz, der am 16. und 17. Juli im Festzelt von Comoedia Mundi am Frankfurter Schaumannkai […]

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DON QUIJOTE (UA)
von Peter Jordan, frei nach Cervantes
Regie: Peter Jordan & Leonhard Koppelmann
 
Regie: Peter Jordan, Leonhard Koppelmann
Bühne: Stefanie Bruhn
Kostüme: Barbara Aigner
Video: Meike Fehre
Dramaturgie: Katrin Spira
Licht: Marcel Heyde
 
Auf dem Bild
Don Quijote von Peter Jordan, frei nach Cervantes
Regie: Peter Jordan, Leonhard Koppelmann
Holger Stockhaus, dahinter Sebastian Reiß
 
Foto: Thomas Aurin

Der Ritter von der traurigen Gewalt

Romanadaptionen für die Bühne sind seit einiger Zeit „en vogue“, erfüllen jedoch wegen der Diskrepanzen der Genres Roman und Theater nicht immer die Erwartungen. Man kann es aber auch ganz anders angehen, und das beweist das Schauspiel Frankfurt mit Peter Jordans Bühnenversion von Cervantes´ „Don Quijote“. Aus guten Gründen fügt der Autor seinem Stück die […]

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Aals zerick ins 19. Jahrhunnerd

Nach dem die „Hessische Spielgemeinschaft“ ihr Gründungsstück, den „Datterich“, vor zehn Jahren im großen Haus des Staatstheaters Darmstadt und mit aktiver Unterstützung von Vertretern dessen Ensembles in etwas ungewohnter Interpretation gespielt hatte, ist man bei der Neuauflage dieses südhessischen Klassiker jetzt zum ursprünglichen Autor Niebergall zurückgekehrt und leistet ihm mit der aktuellen Inszenierung auf der […]

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Vielfalt der Körpersprache

Neben den großen Choreografien bietet das hessische Staatsballett jedes Jahr durch Eigen-Produktionen der Tänzer und Tänzerinnen selbst Einblick in die Arbeit und das Leben der Tanztruppe. Zum Ende dieser Saison schlägt sich dies in den Aufführungen „Startbahn 1“ und „Startbahn 2“ nieder, von denen erstere am 13. Juni Premiere feierte. Das neunzigminütige Programm besteht aus […]

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Spaß und tiefere Bedeutung

Den beginnenden Sommer nutzt das Staatstheater Darmstadt, sich und seinem Publikum einen Spaß zu gönnen. Was liegt da näher, als an die Musikfeste in den herrschaftlichen Zeiten des Barocks zu denken und diese Tradition – unter anderen Vorzeichen – neu zu beleben. Dazu hat man das Schäferspiel „Il trionfo della fedeltá“ der Barock-Komponisten und Wittelsbacher […]

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2506_prozess_1

Das Chaos rast im Kopf

Franz Kafkas Romanfragment „Der Prozess“ stand im Staatstheater Darmstadt zum letzten Mal vor elf Jahren auf dem Programm, weswegen wir hier auf die Nacherzählung der Handlung verzichten und auf unsere damalige Rezension verweisen. Die neue Inszenierung von Philipp Preuss verzichtet weitgehend auf die rationale Präsentation einer nachvollziehbaren Geschichte und verlegt den Ort der Handlung in […]

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Marionette der Mächtigen

Als der Komponist Alban Berg Anfang der 1920er Jahre Georg Büchners Schauspiel „Woyzeck“ sah, beschloss er umgehend, dieses Werk in eine Oper zu kleiden. Die Premiere im Jahr 2025 polarisierte das Publikum, da die atonale Musik der zeitgenössischen Komponisten – Schönberg, Webern Berg – die Aufnahmefähigkeit zu stark strapazierte. Heute, hundert Jahre später, sieht das […]

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Prima facie – optime!

Um gleich im Wortbild dieses Theater-Titels zu bleiben: „optime“ ist nicht der Ablativ wie bei „facie“, sondern der Vokativ, den die Römer als besondere emotionale Betonung einer Aussage benutzten. „Prima facie“ ist der Titel des Theaterstücks der australischen Britin Suzie Miller und bedeutet soviel wie „auf den ersten Blick“. Im engeren juristischen Sinne gilt dieser […]

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