Hector Berlioz´ Oper „Les Troyens“ verwöhnt das Darmstädter Publikum mit Ausstattung und praller Musik. Griechenland ist im Darmstädter Staatstheater derzeit in Mode. Ob das an der Finanzkrise liegt, darf bezweifelt werden, aber es sieht fast so aus, als wolle die Theaterleitung trotzig darauf verweisen, dass aus diesem Lande doch die großen Mythen der Menschheit stammen. […]
Archive | Oper
Die Renaissance der Opernreform.
Das Staatstheater Darmstadt frischt Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ auf Von Glucks Vertonung des alten griechischen Musik-Mythos sind vor allem zwei Melodien im Ohr: der konzertante „Tanz der seligen Geister“ und Orpheus´ berühmtes Klagelied aus dem dritten Akt. Beide Stücke belegen dank ihrer ausgeprägten melodischen Schönheit nicht zuletzt in Wunschkonzerten und musikalischen „Best-Ofs“ […]
Erotik gegen den Staatsbankrott
Das Staatstheater Darmstadt inszeniert Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“. Es gelingt dem Dramaturgen doch immer wieder, Bühnenstoffe mit erstaunlicher Aktualität aus dem Fundus der Theatergeschichte zu zaubern und damit den jeweiligen Krisen auch noch einen humoristischen Aspekt abzugewinnen. In Darmstadt darf man im vorliegenden Fall von einer absichtsvollen Inszenierung ausgehen und muss nicht die […]
Liebesdrama mit Variationen
Wenn das nicht in die Zeit passt: ein Asiate (Minseok Kim als Arturo) soll einen wirtschaftlich und politisch maroden europäischen Granden vor dem Ruin bewahren. Weiter wollen wir die Analogie zur politischen Gegenwart nicht treiben, aber es böten sich noch ein paar andere Parallelen zur aktuellen Lage, auch wenn die nicht durch Liebe und EIfersucht […]
Realität des Ehekriegs und Symbolik der Geschwisterliebe
Das Staatstheater Darmstadt setzt Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ mit der „Walküre“ fort. Wenn sich nach dem wie gestochen und mit fast kammermusikalischer Verve vorgetragenen Vorspiel der Vorhang hebt, verweist am rechten Bühnenrand die berühmte Einsteinformel zurück auf den Vorabend des „Rheingolds“, grad, als habe man vergessen, nach der Premiere das Menetekel aus Kreide wegzuwischen. […]

Hommage an den Impressionismus
Das Staatstheater Darmstadt inszeniert Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“. Die Feststellung, das Bühnenbild sei das Beste an dieser Inszenierung, wäre eine Verzerrung der Realität und eine Ungerechtigkeit gegenüber den Darstellern und Musikern. Und doch: die Kulisse spielt in dieser Version der bekannten Oper eine entscheidende Rolle und bildet in seiner unaufdringlichen aber allgegenwärtigen Präsenz einen […]
Der Tanz des TorEros
Mei Hong Lin inszeniert in Darmstadt Bizets Oper „Carmen“ Oper und Tanztheater leben beide von Raum und Bewegung, und so nimmt es nicht Wunder, wenn sich Tanz-Compagnien zunehmend mit Opernstoffen beschäftigen. In Darmstadt hat Mei Hong Lin, die Leiterin des TanzTheaters, bereits im April dieses Jahres mit einer tänzerischen Bearbeitung von Beethovens „Fidelio“ einen ersten […]

Detailfreude und viel Witz
Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Le nozze die Figaro“ glänzt in Darmstadt vor allem durch die Spielfreude der Akteure. Vor zwei Wochen haben wir an dieser Stelle die Inszenierung von Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ in Frankfurt berichtet. Daher erübrigt sich an dieser Stelle eine erneute Beschreibung der Handlung und der Entstehungsgeschichte. Die Gegenüberstellung der beiden […]

Wo Juno zu Jupiters „Mutti“ wird…..
Michael Quast präsentiert beim Rheingau Musik Festival Jaques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“ . Wie soll man Michael Quast eigentlich bezeichnen? Als Musiker oder als Komiker? Die offizielle, nicht vorhandene Bezeichnung „Musik-Komiker“ wäre wohl am treffendsten, denn fast alles, was er schauspielerisch anfasst, hat etwas mit Musik zu tun. Schließlich hat er ja auch […]

Aber zuschaun kann I net….
Mit der Operette – vor allem dem „weißen Rössl“ – scheint auch das Staatstheater Wiesbaden etwas zu hadern und sich unter Rechtfertigkeitsdruck zu wähnen. Lässt es doch im Programmheft mit Bodo Busse einen ausgewachsenen Theater- und Literaturwissenschaftler eine ausführliche Apologie dieser Kunstgattung verfassen. Busse geht dabei ausgerechnet von Theodor W. Adornos Sotttise in den „Arabesken […]