Archive | Theater

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Ibsens „Hedda Gabler“ im Staatstheater Darmstadt

Das ausgehende 19. Jahrhundert trug bei aller bürgerlichen Wohlanständigkeit oder gerade wegen der alles regulierenden Konventionen die Sprengkraft einer neuen Zeit in sich. Dass diese sich nur über politische Groß-Katastrophen gegen alte Strukturen durchsetzen konnte, ist historisch gesehen verständlicher als es dem rational denkenden Menschen nachvollziehbar erscheint. In diese Zeit fallen auch die Dramen der […]

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Bernd Ripken (Hubert) und Franziska Geyer (Sonja)

Der schmale Grat menschlicher Nähe

Yasmina Rezas Satire „Drei Mal Leben“ in Darmstadt. „Sonja rennt“ könnte der Übertitel dieser Rezension ebenso lauten, denn sowohl von Edward Albees Zerfleischung zweier Ehepaare als auch von dem Film mit drei verschiedenen Entwicklungen der selben Ausgangssituation hat dieses Stück etwas „geerbt“. Das Wiesbadener Schauspiel hat das Kammerspiel der Autorin von „Kunst“ inszeniert und am […]

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Das Böse als Burleske

Shakespeares Mörderdrama „Macbeth“ in Darmstadt neu inszeniert Wie leicht scheint es doch dem oberflächlichen Besucher, ein weltweit bekanntes und tausende Male aufgeführtes Werk der Weltliteratur zu inszenieren, das seine Akzeptanz beim Publikum sozusagen bereits vor sich her trägt. Es scheint ein sicheres Spiel zu sein, und doch, wie schwer ist es, der ausdrücklichen oder unausgesprochenen […]

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Boheme_2002_1

Tragik als Realitätserfahrung

Puccinis Oper „La Bohème“ im Staatstheater Darmstadt Wenn sich der Vorhang zu Pucchinis Künstleroper hebt, präsentiert sich den Besuchern eine zweigeteilte Bühne. Über einer dunklen Baustelle mit Betonmischern und anderen Bau-Utensilien erhebt sich wie ein hermetisch abgeschlossener Raum das Atelier der vier Künstler – Dichter Rodolfo, Maler Marcello, Musiker Schaunard und Philosoph Colline – mit […]

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Abgründe zwischen Schwarz und Weiß

Mozarts „Don Giovanni“ in einer neuen Inszenierung des Staatstheaters Darmstadt. Wenige Opern haben die Gemüter so bewegt und die Dikussionen so angeheizt wie Mozarts „Don Giovanni“. Mag sein, dass manche – modernere – Opern aktuelle Zeitumstände provokanter oder schärfer thematisieren, in der Mehrdeutigkeit jedoch kommen wenige an diese wohl bedeutendste Oper Mozarts heran. Nicht umsonst […]

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Hölle, Tod und Teufel in Multimedia

Bulgakows „Der Meister und Margarita“ in der Berliner Volksbühne. Für Theatermacher stellt die szenische Darstellung großer epischer Werke der Weltliteratur immer wieder eine Herausforderung dar, gewähren doch gerade sie ihnen die Freiheitsgrade, über die sie in den Theater- stücken wegen der bereits für die Bühne vorgefertigten Dialoge und Szenen nur in begrenztem Maße verfügen. Romane […]

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Ist ja auch egal…..

Einer der meist zitierten Sätze in diesem Schauspiel lautet „Ist ja auch egal…..“, mit kleinen Variationen und Verzierungen, und drückt damit auch gleich das Credo der dargestellten Gesellschaft aus, die nichts mehr ernst nimmt, sich für nichts engagieren kann und dennoch – oder gerade deswegen – am Leben leidet. Britta Hübel (Irina), Gabriele Drechsel (Olga) […]

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Die Ambivalenz von Recht und Rache

Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ in Darmstadt. Shakespeares von leichtlebigen Liebeshändeln eingerahmte Geschichte vom raff- und rachsüchtigen Juden Shylock bietet sich geradezu an für eine affirmative, das „gesunde Volksempfinden“ antezipierende Inszenierung, wie wir sie von französischen Stücken à la Molière kennen. Ein mieser kleiner Geldhändler erhält für seine geradezu perversen Rachegelüste von der Gesellschaft die passende […]

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Entwurf des Bühnenbildes

Kindfrau statt Kriegerin

Heinrich von Kleists „Penthesilea“ im Frankfurter Schauspiel. Von dem personellen Wechsel an der Spitze des Frankfurter Schauspiels hatten sich viele einen Aufbruch zu neuen Ufern und alten Stärken erhofft. So erwartete man im Rhein-Main-Dreieck gespannt die Premieren der neuen Saison. Immerhin hatte sich die Intendanz mit Heinrich von Kleists „Penthesilea“ viel vorgenommen. Das als schwer spielbar […]

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„Der Tod aus Liebesnot“

Dass Liebe und Tod Geschwister sind, ist eine der Literatur wohl bekannte Erkenntnis – dem praktischen bürgerlichen Leben gottlob weniger. Und von Shakespeares „Romeo und Julia“ bis zu Richard Wagners „Tristan und Isolde“ spannt sich ein über vierhundertjähriger Bogen zu diesem Thema. Bei letzterem hat bekanntlich die unerfüllte Liebe zu der Bankiersfrau Mathilde Wesendonck maßgeblich […]

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