Archive | Schauspiel

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Was bewegt Schauspieler(innen)?

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „An der Bar…..“ des Staatstheaters Darmstadt saßen am Mittwoch, dem 15. Januar 2020, die junge Schauspielerin Anabel Möbius aus dem Darmstädter Ensemble sowie das städtische Faktotum Aurora DeMeehl auf den „heißen Stühlen“ der Moderatorin Lina Zehelein in der Bar der Kammerspiele. „Drag Queen“ Aurora DeMeehl Wir bezeichnen Autora DeMeehl hier bewusst […]

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Tramperinnen zwischen Traum und Tragik

Amelie und Eva sind gerade in der Prüfungsphase für die Mittlere Reife. Sie haben irgendwie die Nase voll von Schule, und der Selbstmord ihres schwulen Klassenkamerads und Freunds Effe hat sie aus dem Gleichgewicht geworfen. Beide sind Fans der Sängerin Amy Winehouse, und deshalb hat sich Amelie in „Amy“ umbenannt. Spontan beschließen die beiden, Effes […]

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Tragödie im altberliner Dialektdschungel

Gerhart Hauptmann ist bekannt als naturalistischer Autor der vorletzten Jahrhundertwende, der in seinen Stücken vor allem die katastrophalen sozialen Verhältnisse und die Empathielosigkeit der Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert kritisierte. Man kann in Zeiten ganz anderer sozialer Verhältnisse durchaus fragen, welchen Zweck die Aufführung eines solchen, am zeitlichen Kontext orientierten Stückes verfolgt, abgesehen vom archivarischen […]

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Hüpfburg mit Verfallsdatum

Georg Büchners Komödie „Leonce und Lena“ ist geradezu eine Büchse der Pandora für den unvoreingenommenen Rezipienten. Die nackte Handlung erinnert eher an ein Märchen der Gebrüder Grimm: Prinz und Prinzessin zweier Kleinstaaten sollen sich unbekannterweise aus dynastischen Gründen heiraten, lehnen das aber ab und fliehen jeweils mit Diener bzw. Dienerin Richtung Italien. Natürlich treffen sie […]

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Schicksal oder Machtgier – das ist die Frage

Die Premiere von Sophokles´Tragödie „Ödipus, Tyrann“ in Darmstadt fügte sich wie bestellt in die weltpolitischen Zeitläufte. geht es darin doch um einen Herrscher, der wegen des öffentlichen Drucks um seine Macht fürchten muss und geradezu aggressiv um seine Macht kämpft. Doch im Gegensatz zur aktuellen Parallelen hat bei Sophokles der Herrscher unschuldig – weil unwissend […]

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Landestheater Detmold

100 Jahre Landestheater Detmold

Festakt und Jubiläumskonzert mit dem Symphonischen Orchester des Landestheaters Wer seinen 100. Geburtstag feiert, so meint man, besitzt einen reichhaltigen Erinnerungsschatz, aus dem es sich zu berichten lohnt. Zugleich zählt man aber für gewöhnlich zu den letzten Mohikanern seiner Generation, und die Endlichkeit des Daseins gewinnt an spürbarer Realität. Das Landestheater Detmold zeigt sich stark […]

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Absturz auf den letzten Metern

Schon die erste Szene dieser Inszenierung ist symptomatisch: da reinigt der sich degradiert fühlende Jago höchst unwillig die Urinale einer Herrentoilette. Das ist durchaus ein starkes Bild für das Gefühl der persönlichen Kränkung, nur passt die Kostümierung mit Anzug und Krawatte nicht ganz dazu, verstärkt sie doch nur die Demütigung. Man mag das als bewusst […]

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Fallgrube Regietheater

Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“ bietet eigentlich eine hervorragende Grundlage für eine Bühnenbearbeitung. Die Erzählung ist auf einem klaren Konflikt aufgebaut, der sich nach einer knappen Einleitung zu stufenförmig wachsender Dramatik entwickelt und in einer – lakonisch vorgebrachten – Tragödie endet. Victor Tahal, Béla Milan Uhrlau, Elias Grünewaldt Kohlhaas wird von einem Adligen auf […]

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Eindimensionale Umsetzung eines komplexen Stoffes

Eine alte – nur selten bezweifelte – Theaterweisheit besagt, dass jegliche Bühneninszenierung aus sich selbst heraus verständlich sein soll. Das erscheint im Fall der klassischen Bühnenstücke nahezu banal, da die meisten Stücke als eigenständige Kunstwerke ihren gesamten Hintergrund mitbringen und meist im ersten Akt ausbreiten. Im Fall der Romanbearbeitungen ändern sich jedoch die Randbedingungen, da […]

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Theater-Performance mit Schräglage

In der aktuellen Theaterszene sind derzeit zwei Trends zu beobachten: einerseits versuchen die Regisseure, die als Einschränkung empfundene Spartenbindung – Sprechtheater, Musiktheater, Tanztheater – aufzubrechen und „multimediale“ Inszenierungen auch von Klassikern auf die Bühne zu bringen. Damit wollen sie die Sehgewohnheiten des Publikums konterkarieren und in gewissem Sinne auch den Guckkasten-Charakter der klassischen Bühne aufheben. […]

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