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Amélie Nothomb: „Blaubart“

Eine neue Version des alten Märchens. Saturnine, eine junge Frau Anfang zwanzig, sucht eine eigene Unterkunft in Paris. Im Moment schläft sie noch auf der unbequemen Couch bei einer Freundin; das kann jedoch kein Dauerzustand sein. Als sie auf eine Zeitungsannonce stößt, die ein 40 qm großes Zimmer mit Bad und Mitbenutzung einer gut ausgestatteten […]

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Buchumschlag

Roman Graf: „Niedergang“

Eine Novelle über den schmalen Grat zwischen Selbstverwirklichung und Egomanie. Eine Vorbemerkung: Roman Graf, Jahrgang 1978, stammt aus der Schweiz, lebt jedoch seit einiger Zeit in Berlin. In dem vorliegenden Roman, der nach Thema und Zuschnitt eher als Novelle zu sehen ist, bricht der in Berlin lebende schweizer Mittdreißiger André mit seiner mecklenburgischen Freundin Louise zu […]

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Die Reisspirale

Die endlos-endliche Spirale des Lebens

Das taiwanesischen Tanztheater „Cloud Gate“ präsentiert bei den Maifestspielen Wiesbaden die Choreographie „Songs of the Wanderers“. Der englische Name „Cloud Gate“ für ein chinesisches Tanztheater mutet im ersten Augenblick seltsam an, fast wie ein Fremdkörper. Doch das „Wolkentor“ bezeichnet den ältesten rituellen Tanz Chinas, und so wählte Chef-Choreograph Lin Hwai-min die englische Übersetzung dieses Begriffs zwecks besserer internationaler […]

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Bernd Hofmann (Dr. Reischmann), Sharon Kempton (Elisabeth), Sébastien Soules (Mittenhofer) und Markus Francke (Toni)

Wechselspiel von Egomanie und Unterwürfigkeit

Im Rahmen der Maifestspiele zeigt das Staatstheater Wiesbaden Hans-Werner Henzes Oper „Elegie für junge Liebende“. Die auf eine 118jährige Tradition zurückblickenden Wiesbadener Maifestspiele begannen in diesem Jahr mit den üblichen Ansprachen der einschlägigen Honoratioren und einem Auftritt des georgischen Rustavi-Chores, der einen kleinen Vorgeschmack auf  die Stimmgewalt dieses Ensembles zum Besten gab. Anschließend eröffnete Hans-Werner Henzes […]

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Pierre Bayard: „Wie man über Orte spricht, an denen man nie gewesen ist“

Ein fast philosophisches Buch über Sinn und Unsinns des Reisens. In seinem vorangegangenen Buch „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“ gibt der Autor unter anderem ironische, aber auch ernst gemeinte Ratschläge, wie man literarische Wissenslücken in Partygesprächen kaschieren kann. Die Weiterung dieser anfangs eher satirischen Hinweise zu einer Philiosphie des „summarischen Lesens“ stellt […]

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Pianistin Claire Huangci

Klassik rahmt Moderne

Für das 6. Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt hatten sich die Verantwortlichen ein ganz besonderes Programm ausgedacht. Wer die Ankündigung nur überflog, konnte sich als Abonnent gemächlich zurücklehnen, sah er doch zwei Große der abendländischen Musik mit mehr als bekannten Werken: Joseph Haydns Sinfonie Nr. 96 und Ludwig van Beethovens 6. Sinfonie, die „Pastorale“. Zwischen diesen […]

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Seilspringer

Flip’ster – ein Grüppchen kanadischer Hüpflinge in großer Heiterkeit

Das neue Programm im Berliner Varieté „Chamäleon“. Ein Wiedersehen nach langer Zeit. Klassenclown trifft süßestes Lächeln, Feierdiva steht plötzlich vor „Klein Klugscheißer“ und Torschützenkönig fällt Mister Knackarsch in die Arme. Sehnen wir uns nicht alle nach dem Moment, das Abibuch nochmal aufzuschlagen, um zu schauen, was aus ihm, ihr, dem und der da geworden ist? […]

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Frank Schätzing: „Breaking News“

Ein Thriller über den permanenten Brandherde „Naher Osten“. Tom Hagen war einst ein gefragter Kriegs- und krisenreporter mit einem Top-Renommé. Bis zum Jahr 2008 waren seine Berichte aus der Hölle äußerst gefragt. Er selbst sagt von sich, dass ein Krisengebiet zwar der beschissendste Ort der Welt sei, aber dennoch ein Ort, zu dem es ihn am stärksten […]

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Buchumschlag

Yasmina Reza: „Glücklich die Glücklichen“

Ein sarkastisches Vexierspiel der Beziehungen. Yasmina Reza ist bekannt für ihre messerscharf analysierenden Beziehungskomödien, die – wie etwa „Der Gott des Gemetzels“ – bisweilen bis an den Rand der Tragödie gehen. Weniger bekannt ist den meisten Theaterbesuchern jedoch ihr Prosa-Werk, das ähnliche Züge aufweist wie die Theaterstücke. Die schonungslose Entlarvung menschlicher Beziehungsprobleme und Schwächen steht […]

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David Foster Wallace: „Der bleiche König“

Ein metaphorische Überhöhung des Steuersystems. Zweifellos gibt es eine Fülle von trockener Fachliteratur über die internationalen Steuersysteme, vor allem das US-amerikanische. Doch bisher hat noch kein Schriftsteller dieses Thema in den Mittelpunkt eines Romans gestellt. David Foster Wallace, der früh verglühte Stern am Himmel der amerikanischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrunderts, hat gerade dieses scheinbar staubtrockene Thema […]

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