Donna Leon: „Geheime Quellen“

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Donna Leon setzt sich in ihrem neuen Kriminalroman einerseits mit der nachlässigen Strafverfolgung in Venedig und Umgebung, andererseits mit dem Thema der kriminellen Umweltverschmutzung auseinander. Der spannend erzählte Plot geht einher mit dem Sterben einer krebskranken jungen Mutter und dem unglücklichen Todesfall ihres Ehemannes. Die besondere Tragik dieses Falles besteht darin, dass zwei junge Mädchen von einem auf den anderen Tag zu Vollwaisen werden.

Der polizeilichen Spürnase von Commissario Brunetti kommt vor allem der angebliche Verkehrsunfall des Ehemannes verdächtig vor. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf krumme Machenschaften einer staatlichen Stelle, die für die Reinhaltung des Trinkwassers zuständig ist. Nach dieser heißen Spur erscheint nun auch der Verkehrsunfall des Ehemanns, der bei eben dieser Behörde arbeitete, umso dubioser.

Wie immer erzählt Donna Leon zum Einen eine spannende Kriminalgeschichte, zum Andern lässt sie den Leser am Stadtleben von Venedig teilhaben. Dabei geht es neben der eigentlichen Handlung auch um zwei junge Taschendiebinnen, die Touristen ausrauben und damit das Image der Stadt beschädigen. Die Polizei kann der beiden Mädchen aufgrund ihrer Minderjährigkeit nicht habhaft werden. Es bleibt nur die aufwändige Dauerüberwachung der Diebinnen.

Brunetti kämpft wieder einmal an allen Fronten. Schön, das zumindest seine Frau ihn dabei kulinarisch verwöhnt. Als Leser folgen wir gerne der Verbrecherjagd in der Lagunenstadt.

Das Buch ist im Diogenes-Verlag erschienen, umfasst 316 Seiten und kostet 24 Euro.

Barbara Raudszus

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