Riku Onda: „Die Aosawa-Morde“

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Eine Familie feiert Geburtstag, genau genommen gleich drei Geburtstage: das Familienoberhaupt, der Arzt Dr. Aosawa, wird 60, die Großmutter wird 88, und auch ein Enkel feiert Geburtstag. Erstaunlicherweise haben alle drei am selben Tag Geburtstag.

Die Feier ist in vollem Gange, als ein Bote Sake und Erfrischungsgetränke liefert. Alles wird gleich auf dem Fest verteilt, um anzustoßen. Das Ergebnis ist ein grauenhafter Albtraum. Siebzehn Menschen, darunter sechs Kinder, sterben an Vergiftungen. Die ganze Familie wird ausgelöscht, bis auf Hisako, die blinde Tochter der Familie. Sie hatte nichts von dem Getränk zu sich genommen. Am nächsten Tag wird der gelbe Regenmantel des Boten in einem nahe gelegenen Fluss gefunden.

Die Polizei steht vor einem Rätsel und kommt mit der Lösung des Falles nicht voran, und der Druck der Öffentlichkeit ist enorm. Der zuständige Kommissar weiß von Anfang an, wer die Morde begangen hat, aber Intuition allein genügt nicht. Er muss es auch beweisen können.

Einige Zeit später erhängt sich der Getränke-Bote in seiner Wohnung. Sein Vermieter findet einen Abschiedsbrief, in dem der Mann gesteht, an der Massenvergiftung im Haus der Aosawas schuld zu sein. Damit wäre der Fall gelöst, do so einfach ist die Geschichte nicht….

Der Kriminalroman aus Japan lässt den Leser nicht mehr los. Es ist ein schrecklich perfider Plan, der hinter den Morden steckt, und auf 363 Seiten tasten wir Leser uns langsam an die Lösung heran. Oder bleiben doch noch Fragen offen?

Das Buch ist im Atrium-Verlag erschienen, umfasst 367 Seiten und kostet 22 Euro.

Barbara Raudszus

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