Author Archive | frankraudszus

Rhodri Britton (l.) und Michael Quast in Aktion

Wo Juno zu Jupiters „Mutti“ wird…..

Michael Quast präsentiert beim Rheingau Musik Festival Jaques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“ . Wie soll man Michael Quast eigentlich bezeichnen? Als Musiker oder als Komiker? Die offizielle, nicht vorhandene Bezeichnung „Musik-Komiker“ wäre wohl am treffendsten, denn fast alles, was er schauspielerisch anfasst, hat etwas mit Musik zu tun. Schließlich hat er ja auch […]

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…wenn man trotzdem lacht

Das Staatstheater Darmstadt inszeniert das Musical „Anatevka“ („Fiddler on the Roof“). Wer kennt nicht die mittlerweile zu Gassenhauern gewordenen Lieder des jüdischen „Milchmanns“ Tewje, so das „Wenn ich einmal reich wär…“, mit ihrer als typisch jüdisch interpretierten Schlitzohrigkeit. Tewje ist vor allem in Deutschland zum Archetypus des „liebenswerten“ Juden avanciert, den man in einer Art […]

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Ralph Benatzky: IM WEISSEN RÖSSL;
Hessisches Staatstheater Wiesbaden:
Kinderchor
COPYRIGHT:
Martin Kaufhold, Yorckstr. 15
65195 Wiesbaden, 0171 / 4158942
SPARKA BOCHUM  BLZ 430 500 01
KTO 11 35 61 450

Aber zuschaun kann I net….

Mit der Operette – vor allem dem „weißen Rössl“ – scheint auch das Staatstheater Wiesbaden etwas zu hadern und sich unter Rechtfertigkeitsdruck zu wähnen. Lässt es doch im Programmheft mit Bodo Busse einen ausgewachsenen Theater- und Literaturwissenschaftler eine ausführliche Apologie dieser Kunstgattung verfassen. Busse geht dabei ausgerechnet von Theodor W. Adornos Sotttise in den „Arabesken […]

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Kristof Magnusson: „Das war ich nicht“

Ironischer Roman über eine Dreierbeziehung von Geld und Literatur. Schon kurz nach der Lehman-Pleite schossen die Bücher über dieses Thema wie Pilze aus dem Boden: erst die mehr oder minder fundierten fachlichen Erklärungen aus berufenen und weniger berufenen Federn, dann die Entrüstungsliteratur, die sich an jedes spektakuläre Disaster anhängt. Da atmet man jedesmal entspannt auf, […]

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Michael Günther, Doreen Nixdorf, Lars Wellings

Fiebriger Verfall der Wohlanständigkeit

Das Staatstheater Wiesbaden gastiert in Darmstadt mit Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Sieht man ein Stück zum zweiten Mal auf einer anderen Bühne, mit anderen Darstellern und anderem Bühnenbild, so ergibt sich die reizvolle Gelegenheit des direkten Vergleichs. Gleichzeitig erübrigt sich für den Rezensenten die Darstellung der Handlung, wenn die erste Rezension noch verfügbar […]

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Benjamin Libet: „Mind Time – Wie das Gehirn Bewusstsein produziert“

Der freie Wille des Einzelnen und damit seine Verantwortung für sein Leben und seine Handlungen sind Eckpfeiler der westlichen Philosophie, spätestens seit der Reformation. Daran haben auch extreme Materialisten nichts ändern können, die aus den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der Neuzeit auf einen Determinismus auch in gesellschaftlichen und ethischen Fragen schlossen. Die überwältigende Meinung war lange – […]

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Koloraturen, Komik, Klamauk, Klamotte – und einfach erheiternd

Kündigt man in einschlägigen Kreisen an, man gehe in eine Operetten-Premiere, so kräuseln sich die Lippen im besten Fall zu einem leicht herablassenden Lächeln, das noch deutlicher als im Musical-Fall ausfällt. Weist letzteres bei aller – unterstellten – Seichtheit noch den Vorteil einer größeren musikalischen Aktualität auf, so leidet die Operette unter dem hoffnungslosen Verdikt […]

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Susanne Serfling (Katherina)

Gegen den Trend: am Wahltag scheitert die Frau

Das Staatstheater Darmstadt eröffnet die Opernsaison mit Janáčeks „Katja Kabanowa“. Intuitiv möchte man meinen, die Oper habe nichts mit Politik zu tun, um im zweiten Schritt festzustellen, dass es nichts Unpolitisches im Leben gibt. Daher erscheint die einem Kulturpuristen unzulässige Beziehung zwischen hehren kulturellen Ereignissen und schnöder Tagespolitik durchaus gerechtfertigt. Wir wagen also daher die […]

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Martin Bojowald: „Zurück vor den Urknall“

Ein neuer Ansatz für den Ursprung des Universums. Seit Jahrhunderten haben Wissenschaftler und Philosophen versucht, Wesen und Ursprung des Universums zu erkunden. Nachdem das lange von der Kirche verteidigte geozentrische Weltbild schließlich endgültig ad acta gelegt war, konnte man sich ungestört der Erforschung der tatsächlichen Verhältnisse widmen. Anfang des letzten Jahrhunderts sorgte dann Albert Einstein […]

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Philipp Blom: „Der taumelnde Kontinent“

Eine ganzheitliche Beleuchtung der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg aus einer „à priori“-Sicht. Wir alle wissen, was sich im Sommer des Jahres 1914 ereignete und welche katastrophalen Folgen sich daraus bis zum Ende des Jahrhunderts ergaben. Dieses Wissen verführt leicht dazu, die Zeit davor hauptsächlich durch die „à posteriori“-Brille des Wissende zu betrachten und alles […]

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