Author Archive | frankraudszus

2005_trotzdem

F. v. Schirach/A. Kluge: „Trotzdem“

In diesen Tagen und Wochen sitzen viele Menschen – Praktiker wie Intellektuelle – zu Hause und denken über die Wechselfälle des Lebens nach. So auch der nahezu neunzig Jahre alte Filmregisseur Alexander Kluge und der wesentlich jüngere Schriftsteller Ferdinand von Schirach. Räumlich weit voneinander in Deutschland entfernt, begannen sie per digitalem Dienst einen zweitägigen Dialog […]

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2004_das_achte_leben

Nino Haratischwili: „Das achte Leben“

Wer dieses Hörbuch bis zum Schluss gehört hat, darf zu Recht vermuten, dass dem Roman Jahrzehnte einer leidgeprüften Biographie der Autorin zugrunde liegen. Doch befragt man Wikipedia, erfährt man, dass Nino Haratischwili nicht nur zehn Jahre jünger als ihre Ich-Erzählerin ist, sondern darüber hinaus bereits als Jugendliche nach Berlin gekommen ist und dort auch studiert […]

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2004_spätmoderne_1

Andreas Reckwitz: „Das Ende der Illusion“

Der Untertitel dieses Buches lautet: „Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne“ und bringt damit den Inhalt der fünf Beiträge in äußerst verdichteter Form auf den Punkt. Üblicherweise ist bei Sammlungsbänden eine gewisse Skepsis angebracht, weil sie oft inkohärente Themen aus verschiedenen Zeitabschnitten mit unterschiedlichen Problemstellungen in einem Buch zusammenbringen. Ganz anders jedoch Andreas Reckwitz: […]

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2004_ursprünge

Lewis Dartnell: „Ursprünge“

Laut der Bibel erschuf „Gott der Herr“ den Menschen nach seinem Bilde, nachdem er in wenigen Tagen das Universum aus dem Boden gestampft hatte. Später definierten säkulare Idealisten und Philosophen den menschlichen Geist als wesentliche Ursache des Verlaufs der Menschheitsgeschichte. Die Idee des Anthropozäns setzt diesem Selbstbild in gewisser Weise die Krone auf. Der englische […]

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2003_eisenblut

Axel Simon: „Eisenblut“

Im Fernsehen feiert mit „Babylon Berlin“ seit einiger Zeit der historische Kriminalroman anhaltende Erfolge. Die spannenden Geschichten um Kommissar Rath aus der Weimarer Republik und dem Dritten Reich haben sich geradezu zu einem Kult entwickelt. Das hat andere Autoren jetzt zu ähnlichen Entwürfen motiviert. Axel Simon, der Autor des vorliegenden Romans, hat sich die Zeit […]

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Kranichstein „an der Bar“…

Das Staatstheater Darmstadt leidet wie alle Theater unter der Alterung seines Publikums. Film, Fernsehen und vor allem das Internet bilden gerade bei jüngeren Leuten eine immer größere Konkurrenz, und das Theater erscheint bei dieser Zielgruppe zusehends als angestaubt und pseudo-elitär. Deshalb entwickelt auch das Staatstheater Darmstadt verschiedene Aktivitäten, um näher an theaterferne Bevölkerungsschichten, vor allem […]

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2003_6._sinkon

Klangrausch der Jahrhundertwende

Das 6. Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt fiel insofern aus der Reihe, als es entgegen der Gepflogenheit kein Solo-Konzert anbot. Das lag jedoch weniger an einem Mangel von Möglichkeiten als vielmehr an dem Volumen der geplanten sinfonischen Werke. Allein Anton Bruckners 7. Sinfonie nimmt ja nach Tempo bis über eine Stunde Spielzeit in Anspruch. Da bleibt […]

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2003_sacre_2

Ein Ballettskandal auf der Bühne

Eines der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts war die Uraufführung von Igor Strawinskys Ballett „Le Sacre du Printemps“ am 29. Mai 1913 in Paris. Vor allem Strawinskys Musik brach mit allen Traditionen der Ballettmusik. War dieser Konventionsbruch im konzertanten Bereich in Grenzen bereits früher erfolgt und mehr oder minder akzeptiert worden, so schlug er im […]

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2002_bienen

Maja Lunde: „Die Geschichte der Bienen“

Der Titel dieses Hörbuches suggeriert, dass es sich um eine populärwissenschaftliche, tendenziell ein wenig langweilige Beschreibung dieses äußerst nützlichen Insekts handelt. An einen politischen oder gar apokalyptischen Hintergrund denkt man nicht. Das ändert sich jedoch bereits nach wenigen Minuten, wenn die Geschichte in das Jahr 2098 vorgreift. Denn die Autorin hat ihre Geschichte in drei […]

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2002_echos_knochen

Samuel Beckett: „Echos Knochen“

Bei der Lektüre dieser Erzählung formulierte der Rezensent spontan die Erkenntnis „Der Schreibstil erinnert doch ganz deutlich an seinen Roman „Ulysses“.“ Voll daneben – denn der stammt bekanntlich von Becketts Landsmann James Joyce! Aber ganz so falsch war diese Assoziation doch nicht, denn Joyce war lange Becketts Vorbild, dem er nacheiferte. Die frappierende Ähnlichkeit kann […]

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