Archive | Literatur

1611_schelling

Peter Sloterdijk: „Das Schelling-Projekt“

Peter Sloterdijk, Philosoph und führender deutscher Intellektueller, der sich aufgrund seiner Unabhängigkeit gegenüber philosophischen Schulen („Frankfurter Schule“!) viele fachliche Feinde gemacht hat, hat jetzt in vorgerücktem Alter einen Abstecher ins Lager der Romanschreiber unternommen. Wer aber glaubt, hier einen spät berufenen „Thomas Mann“- oder sogar „Goethe“-Verschnitt vor sich zu haben, irrt. Zwar erinnert Sloterdijks hintergründige Ironie […]

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1610_sommer

André Kubiczek: „Skizze eines Sommers“

Kubiczeks Roman spielt im Potsdam der Achtziger Jahre, als die DDR in den letzten Zügen lag, aber sich dessen noch nicht bewusst war. Der sechzehnjährige René wird die Sommerferien allein zu Hause verbringen, da sein allein erziehender Vater zu einer sechswöchigen Tagung in die Schweiz fährt. Tausend Ostmark sind Renés Budget, über das er frei […]

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1610_widerfahrnis

Bodo Kirchhoff: „Widerfahrnis“

Wann ist uns dieses spröde Wort schon einmal begegnet? Im üblichen Sprachgebrauch erscheint es nicht. Welche Bedeutung kann es haben? Etwas widerfährt uns, kommt auf uns zu. Annehmen wollen wir es anfangs nicht, aber es ist so stark, dass es unser Leben beeinflusst. Außerdem spielt die „Erfahrnis“ im Sinne von Erfahrung eine Rolle. Alles, was uns […]

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1610_lebensgeister

Banana Yoshimoto: „Lebensgeister“

Die frisch verliebten Yoichi und Sayoko sind im Auto unterwegs. An einem Spätsommerabend haben sich die beiden ein Bad in einer heißen Quelle gegönnt und sind nun auf dem Weg zurück zum Wohnatelier des Freundes Yoichi in Kyoto. Da rast plötzlich ein Auto auf der Gegenfahrbahn direkt auf sie zu, und es gibt kein Entkommen. Nach […]

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1609_pfarrhaus

Marianna Reiß: „Ostern mitten im Dezember“

Pfarrhaus-Geschichten Die Kurzgeschichten vermitteln humorvolle Einblicke in den Kosmos eines evangelischen Pfarrhauses. Die Autorin Marianne Reiß erzählt von einer Dekade ihres Lebens, in der sie als Ehefrau eines Pfarrers den Alltag und die Gepflogenheiten christlicher Gemeinden kennen lernen durfte. Von Haus aus ohne kirchlichen Hintergrund und immer bereit, allen Dogmen die Stirn zu bieten, geht […]

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1607_freundin

Elena Ferrante: „Meine geniale Freundin“

Ein Roman über das Erwachsenwerden und die Bedeutung von Bildung. Elena Ferrante erzählt von der Freundschaft zweier Mädchen, später Frauen. Sie wachsen in Rione auf, einem Arbeiter-Stadtteil von Neapel. Da ist zum einen Elena – eher schüchtern, angepasst, fleißig -, und zum anderen Lila – draufgängerisch, unangepasst bis eigenwillig und von hoher Intelligenz. Elena bewundert ihre […]

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1608_wahrheit

Josef Formánek: „Die Wahrheit sagen“

Ein bitterer Schelmenroman des späten 20. Jahrhunderts. Zwei Schelmenromane über Kriegszeiten haben in der deutschsprachigen Literatur Ikonenstatus erworben: Grimmelshausens „Simplicissimus“ und Haseks „Der brave Soldat Schweijk“. Beide versuchen, dem unfassbar Widersinnigen und Grausamen großer Kriege mit scheinbarer Naivität und einer Art schwarzen Humors zu begegnen, da weder moralischer Ernst noch emotionale Entrüstung dem Sachverhalt gerecht […]

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1606_elephantina

Julia Kissina: „Elephantinas Moskauer Jahre“

Eine anarchisch-rebellische Jungliteratin streift durch das Moskau der achtziger Jahre. Kiew in den frühen Achtzigern: Ein junges Mädchen an der Kunstschule sieht sich in der grauen Provinz vertrocknen und träumt von Moskau, dem Mittelpunkt der Welt – Tschechow lässt grüßen. In der alternativen Jungmädchenwelt erhält unsere Heldin das Pseudonym Elephantina. Die jungen weiblichen Freigeister schwören […]

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1605_aquarium

David Vann: „Aquarium“

Ein Roman über traumatische Beziehungen. Caitlin ist zwölf Jahre alt und lebt bei ihrer allein erziehenden Mutter. Sie ist recht selbständig und verbringt die Zeit nach der Schule im öffentlichen Aquarium, bis ihre berufstätige Mutter sie dort nach der Arbeit abholt. Caitlin liebt die Ruhe an diesem Ort und beschäftigt sich intensiv mit den unterschiedlichen […]

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1605_sterbender_mann

Martin Walser: „Ein sterbender Mann“

Eine Elegie über Alter, Tod und Verrat. Martin Walser ist ein Mann von neunundachtzig Jahren, und da liegt es nahe, ein Buch über das Altern zu schreiben. Das hat er zwar schon in früheren Büchern ansatzweise getan, etwa vor dreizehn Jahren in „Meßmers Reisen„, aber nicht so konsequent und rückhaltlos wie jetzt. Die seit diesem […]

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