Author Archive | frankraudszus

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Koeppen und Joyce

Bei diesem Beitrag handelt es sich um keine übliche Rezension eines neuen Buches, sondern um ein paar Überlegungen anlässlich der Lektüre eines bereits etwas in die Jahre gekommenen Buches. Wolfgang Koeppen (1906 – 1996) hatte Anfang der fünfziger Jahre den Roman „Tauben im Gras“ geschrieben, der die deutsche Nachkriegszeit kritisch aufs Korn nahm. Vor allem […]

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Charly Hübner: „Wenn du wüßtest, was ich weiß…“

Freunde der sonntäglichen „Tatort“-Serie werden Charly Hübner sicherlich nicht für einen sensiblen Intellektuellen halten. Zu sehr steht einer solchen Sicht der poltrige, stets etwas ungepflegte Kommissar Bukow im Weg. Und auch Hübners andere Film- und Fernsehrollen passen eher in dieses Raster. Von diesen Vorurteilen muss man nach der Lektüre des vorliegenden Buches jedoch Abschied nehmen. […]

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Konrad Heiden: „Hitler rast“

Im sogenannten „Röhm-Putsch“ im Jahr 1934 ließ das Hitler-Regime zum ersten Mal die bürgerliche Maske fallen und zeigte sein mörderisches Gesicht. Dass die Bevölkerung das damals nicht merkte, lag an der totalen Kontrolle der Medien durch die NSDAP sowie an der durchorganisierten Propaganda, die überhaupt erst den „Putsch“ des SA-Führers Ernst Röhm erfand. Das alles […]

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Bodo Kirchhoff: „Seit er sein Leben mit einem Tier teilt“

Der ehemalige Hollywood-Schauspieler L. A. Schongauer lebt nach dem Tode seiner Frau zurückgezogen in einer kleinen Hangvilla über dem Gardasee. Nur Asha, eine Hundedame ist sein Gesellschafter und Kamerad. In mancher schlaflosen Nacht kommen Schongauer Gedanken, wie es wäre, als Hund auf die Welt gekommenes sein und mit einer sehr eingeschränkten Gedankenwelt von Gut und […]

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Armin Nassehi: „Kritik der grossen Geste“

In gewissem Sinne schließt der Soziologe Armin Nassehi in seinem neuen Buch an die frühere Publikation „Muster“ an, indem er auf die immanente Trägheit komplexer Systeme abhebt. Dieser Begriff ist jedoch hier wie dort nicht normativ geprägt, sondern beschreibt nur ein Faktum, so wie Newton bereits vor vierhundert Jahren die physikalische Massenträgheit eingeführt hat. Ausgangspunkt […]

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William Faulkner: „Licht im August“

William Faulkner war ein US-amerikanischer Schriftsteller der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, der im Wesentlichen die Lebensumstände und die Weltsicht der Südstaaten thematisierte. Religiöse Bigotterie, Rassismus und die kargen Lebensverhältnisse der Region stehen im Mittelpunkt seiner Romane. „Licht im August“ beginnt mit dem mehrtägigen Fußmarsch der jungen, schwangeren Lena von Alabama nach Jefferson, Mississippi, um […]

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Margaret Atwood/Douglas Preston: „Vierzehn Tage“

Dieses Hörbuch des Autoren-Duos Margaret Atwood und Douglas Preston entstand während und nach der Corona-Pandemie in New York. Tatsächlich waren daran jedoch 36 der bekanntesten zeitgenössischen US-amerikanischen Autoren beteiligt, die alle eine Geschichte beitrugen. Denn um Geschichten von und um Menschen geht es hier tatsächlich. Ort der Erzählung ist ein heruntergekommenes Mietshaus in New York, […]

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Marc-Uwe Kling: „Views“

Dieses Buch kommt auf den ersten Blick recht zeitgeistig daher. Die schlichte Haptik und der große Schrifttyp lassen auf ein eher bücherfernes Zielpublikum schließen, der explizite Hinweis auf „störende Inhalte“ weckt Erwartungen an „woke“ Inhalte. Auch der erste Leseeindruck bestätigt diese Sicht, setzt der Autor doch gleich „zeitgemäße“ Geschlechterrollen. Im Mittelpunkt steht eine 43jährige Berliner […]

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Laurenz Lütteken: „Die Zauberflöte“

Nach seinem Buch über „Mozart und die Aufklärung“ hat der Schweizer Musiktheoretiker Laurenz Lütteken nun ein Buch veröffentlicht, dessen Inhalt in dem oben genannten Werk explizit nicht im Vordergrund stand und dessen Titel „Die Zauberflöte“ gleichzeitig selbsterklärend und programmatisch ist. Schließlich ist diese Oper das weltweit meistgespielte Stück dieser Gattung, trotz ihrer Schwächen oder, besser […]

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