Author Archive | frankraudszus

Peter Schlösser/Harry Rowohlt: „Ich, Kater Robinson“

Ein Kinderbuch mit sprachlichem Anspruch „Rascheldiknisterdiplopp“ – geräuschvoll wühlt sich der kleine Kater „Ich“ aus seiner Geschenkverpackung, um in Gabys Armen zu landen. Gaby hat Geburtstag. Sie ist fünf Jahre alt geworden, und das Katerchen ist ihr Geschenk. „Herrlich, so eine lebendige  Puppe zu haben“ denkt sich Gaby und füttert den Kater prompt mit dem […]

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Markus Werner: „Kalte Schulter“

Roman über eine existenzielle Verstörung. Wie in dem kürzlich besprochenen Roman „Bis bald“ steht auch hier wieder ein Mann mittleren Alters im Mittelpunkt, der sich dem Leben gegenüber ohnmächtig fühlt. Wank ist Kunstmaler, kann seine Bilder jedoch nicht verkaufen, da er sich weigert, den breiten Publikumsgeschmack zu bedienen. Sein Malerkollege und Freund-Feind Rötzel liegt dagegen […]

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Die Renaissance der Opernreform.

Das Staatstheater Darmstadt frischt Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ auf Von Glucks Vertonung des alten griechischen Musik-Mythos sind vor allem zwei Melodien im Ohr: der konzertante „Tanz der seligen Geister“ und Orpheus´ berühmtes Klagelied aus dem dritten Akt. Beide Stücke belegen dank ihrer ausgeprägten melodischen Schönheit nicht zuletzt in Wunschkonzerten und musikalischen „Best-Ofs“ […]

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Keine Klamotte ohne Kalauer

Die Komödie „Der Raub der Sabinerinnen“ im Staatstheater Darmstadt ergibt nur als Ergänzung zum „Theatermacher“ Sinn. Eígentlich gehört diese Rezension in die gemeinsame Betrachtung eines selbstreferentiellen Theaterabends. In einem Doppelabend hatte Schauspieldirektor Martin Apelt zwei Antipoden des „Theaters über das Theater“ zusammengestellt: Thomas Bernhards „Der Theatermacher“ und eben diese Komödie der Brüder Paul und Franz […]

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Blick zurück ohne Zorn

Das Staatstheater Wiesbaden bringt Uwe Tellkamps Roman „Der Turm“ auf die Bühne. In den letzten Jahren ist die Zahl der Theaterversionen berühmter Romane deutlich gewachsen. Nun unterscheiden sich Romane und Theaterstücke bekanntlich grundlegend in wesentlichen Aspekten, so dass sich die Frage nach dem Grund solcher Transponierungen stets von neuem stellt. Die aristotelischen Forderungen an ein […]

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Erotik gegen den Staatsbankrott

Das Staatstheater Darmstadt inszeniert Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“. Es gelingt dem Dramaturgen doch immer wieder, Bühnenstoffe mit erstaunlicher Aktualität aus dem Fundus der Theatergeschichte zu zaubern und damit den jeweiligen Krisen auch noch einen humoristischen Aspekt abzugewinnen. In Darmstadt darf man im vorliegenden Fall von einer absichtsvollen Inszenierung ausgehen und muss nicht die […]

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Laurent Seksik: „Vorgefühl der nahen Nacht“

Roman über die letzten Lebensmonate des Schriftstellers Stefan Zweig. Stefan Zweig kam im Jahr 1881 als Sohn wohlhabender und gebildeter jüdischer Eltern im Wien der k.u.k-Zeit zur Welt und verbrachte dort eine Jugend auf hohem wirtschaftlichen und intellektuellen Niveau. Den ersten Weltkrieg überstand er dank einer Tätigkeit im Kriegsarchiv ohne Kampfhandlungen, die er aus seiner […]

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Liebesdrama mit Variationen

Wenn das nicht in die Zeit passt: ein Asiate (Minseok Kim als Arturo) soll einen wirtschaftlich und politisch maroden europäischen Granden vor dem Ruin bewahren. Weiter wollen wir die Analogie zur politischen Gegenwart nicht treiben, aber es böten sich noch ein paar andere Parallelen zur aktuellen Lage, auch wenn die nicht durch Liebe und EIfersucht […]

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Martin Stadtfeld

Bach mit Passion und Emotion

Martin Stadtfeld spielt im Kloster Eberbach Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“. Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ haben in den letzten Jahrzehnten geradezu Kultstatus errungen. Das liegt wohl nicht zuletzt an Interpretationen, die im Laufe der Zeit zu Ikonen der Klavierliteratur geronnen sind, sei es nun die von Glenn Gould oder Angela Hewitt. Daher sind Veranstaltungen, die dieses […]

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Das Trio bei der
"Bierflaschen-Hymne"
Das Trio bei der "Bierflaschen-Hymne"

Der direkte Charme der Anarchie

„Bidla Buh“ ist der Titel eines bösartigen Chansons von Georg Kreisler, in dem ein „Prachtkerl von Mann“ reihenweise Frauen verführt und dann umbringt. Dieses fröhliche Volkslied mit dem bösen Text hat die drei Mitglieder der Gruppe „Bidla Buh“ geprägt, die Kreislers doppelbödigen Humor lieben und ihren eigenen Programmen eine ähnliche Struktur verleihen. So geben sie […]

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