Author Archive | frankraudszus

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Julie Zeh: „Über Menschen“

Mit diesem Buch zeigt die bekannte Autorin durchaus Mut, denn sie beschreibt die öffentlich schon festgelegte Sicht auf den immanenten Rechtsextremismus in der brandenburgischen Provinz aus einer ungewohnten und – für manche – nicht unbedingt hundertprozentig politisch korrekten Perspektive. Die Mittdreißigerin Dora entflieht der Berliner Corona-Krise und vor allem ihrem apokalyptisch moralisierenden Lebensgefährten Robert in […]

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Thomas Biebricher: „Die politische Theorie des Neoliberalismus“

Der Begriff des „Neoliberalismus“ erscheint in einem Großteil der heutigen Sachliteratur über Wirtschaft, Politik und Gesellschaft als negativ vorgespannter Kampfbegriff, gerne auch zusammen mit dem „(Spät-)Kapitalismus“. Auf eine Eingrenzung oder gar ausführliche Erklärung dieses Begriffs verzichten die Autoren dabei gerne, da sie ihn offensichtlich grundsätzlich für ausdiskutiert halten – und weil sich die jeweilige Zielgruppe […]

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2104_sexpositiv

B. Roidinger/B. Zuschnig: „Sexpositiv“

Sexualität wurde seit Jahrhunderten aus den verschiedenstem Gründen tabuisiert, entweder aus gesundheitlichen oder – meistens – machtorientierten Gründen. Da die Sexualität als einer der zentralen menschlichen Triebe das Denken und die Sehnsüchte seit jeher existenziell bewegt, lässt sie sich hervorragend als Mittel der Machtausübung benutzen. Die Religionen haben dies früh erkannt und bis heute zu […]

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2104_leere_herzen

Julie Zeh: „Leere Herzen“

Dieser Roman ist 2016 als unmittelbares Echo der Flüchtlingskrise entstanden. Nach der massenhaften EInwanderung musste die Bundekanzlerin auf öffentlichen Druck hin zurücktreten und das Feld der neu entstandenen Partei „Bund besorgter Bürger (BBB)“ überlassen. Schelm, wer hier an die AfD denkt. Die neue Regierung hat in den letzten Jahren – der Roman spielt vielleicht 2020/21 […]

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2104_sophie_scholl

Werner Milstein: „Einer muss doch anfangen“

Ältere Jahrgänge kennen noch Namen wie Sophie und Hans Scholl sowie Begriffe wie „Die weiße Rose“. Bei jüngeren Menschen ist das nicht mehr unbedingt der Fall, weil für sie und auch schon für ihre Lehrer die Zeit des Dritten Reiches zu lange zurückliegt, um noch persönliche Betroffenheit auszulösen. Das sei hier nicht als Vorwurf, sondern […]

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Markus Thiele: „Die Wahrheit der Dinge“

Ein weitverbreiteter und durchaus verständlicher Irrtum besteht darin, bereits von irdischen Gerichten Gerechtigkeit zu verlangen, wobei das Verständnis von Gerechtigkeit subjektiv stets eindeutig ist. Die Wahrheit besteht jedoch darin, dass Gerichte nur Recht auf der Basis vorliegender Gesetze und unter Berücksichtigung aller Umstände eines gegebenen Sachverhalts sprechen können und dass die Urteile durchaus dem Gerechtigkeitsempfinden […]

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2104_goldtod

Axel Simon: „Goldtod“

In „Eisenblut“ hatte Axel Simon den verkrachten Adligen und Privatdekektiv Landow sowie seinen Compagnon und Hobby-Taschendieb Orsini vorgestellt. Der historische Kontext sorgte durchaus für entsprechendes Kolorit, und spannend war die Geschichte auch. In dem zweiten Roman mit dem Titel „Goldton“ ist ein Jahr vergangen, und die beiden Detektive leiden unter Auftragsmangel. Als eines Tages ein […]

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2104_g_beleidigt

Caroline Fourest: „Generation Beleidigt“

Seit einigen Jahren versucht eine linke Identitätsbewegung, die alleinige Deutungshoheit über Rassismus, identitäre Aus- und Abgrenzung sowie die entsprechenden Diskurse bis hin zum Rede- und Schreibverbot zu übernehmen. In der liberalen Presse – vor allem in Deutschland – wurde das bis vor kurzem eher als kuriose Übertreibung in den USA betrachtet, und erst mit dem […]

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2104_grosser_garten

Lola Randl: „Der große Garten“

Lola Randl, Jahrgang 1980, stammt selbst aus Berlin und arbeitete dort in der Filmbranche. Dann zog sie samt Mann und Kindern in die tiefste Uckermark, um sich dort der Gartenarbeit zu widmen. Das Buch schildert das Landleben und die Menschen, die sie dabei täglich trifft. Die wichtigsten Personen dieses hellsichtigen Gesellschaftsbildes sind neben der Ich-Erzählerin, […]

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2104_Volk_der_baeume

Hanya Yanagihara: „Das Volk der Bäume“

Der berühmte, mit Preisen für seine anthropologischen Forschungen überschüttete Wissenschaftler Norton Perina wird eines Tages von einigen seiner zahlreichen Adoptivkinder des Missbrauchs angeklagt und kommt vor Gericht. Das verurteilt den bereits älteren Mann zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe, während der er eine Autobiographie speziell zu dem Thema verfasst, dass ihn einerseits berühmt gemacht hat und ihn […]

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