Roman über das opernhafte Ende einer Ehe Novak ist Postbeamter in einer österreichischen Kleinstadt im Gürtel der Großstadt und führt eine eher schlechte als rechte Ehe mit der rechthaberischen Hertha, einer Friseurmeisterin. Das Leben der beiden hätte so bieder-ereignislos bis zum natürlichen Ende weiterlaufen können, hätte Novak nicht mit einer akuten Gallenkolik ins Spital […]
Archive | Bücher
Thomas Glavinic: „Unterwegs im Namen des Herrn“
Der romaneske Bericht über eine Pilgerreise nach Bosnien Der Österreicher Thomas Glavinic hat vor einiger Zeit in einem Interview gestanden, dass er beim Schreiben nicht unbedingt die literarische Höchstleistungen anstrebe sondern gerne experimentiere, neue Formen des Schreibens ausprobiere und dabei auch das Risiko des „Scheiterns“ eingehe, was immer das bedeutet. Nun, das vorliegende Buch kann […]
Markus Werner: „Bis bald“
Eine Krankengeschichte mit lakonischer Sprachgewalt Markus Werner ist literarisch eher ein Geheimtipp, was wohl auch daran liegt, dass er laut Verlagsangabe jegliche tiefere biographische Auskünfte verweigert. Man mag es als bedauerlich erachten, keine näheren Auskünfte über einen Autor zu erhalten, aber jede solchen Nachfrage ist auch ein Stück voyeuristisch. Man kann es durchaus verstehen, wenn […]
Peter Schlösser/Harry Rowohlt: „Ich, Kater Robinson“
Ein Kinderbuch mit sprachlichem Anspruch „Rascheldiknisterdiplopp“ – geräuschvoll wühlt sich der kleine Kater „Ich“ aus seiner Geschenkverpackung, um in Gabys Armen zu landen. Gaby hat Geburtstag. Sie ist fünf Jahre alt geworden, und das Katerchen ist ihr Geschenk. „Herrlich, so eine lebendige Puppe zu haben“ denkt sich Gaby und füttert den Kater prompt mit dem […]
Markus Werner: „Kalte Schulter“
Roman über eine existenzielle Verstörung. Wie in dem kürzlich besprochenen Roman „Bis bald“ steht auch hier wieder ein Mann mittleren Alters im Mittelpunkt, der sich dem Leben gegenüber ohnmächtig fühlt. Wank ist Kunstmaler, kann seine Bilder jedoch nicht verkaufen, da er sich weigert, den breiten Publikumsgeschmack zu bedienen. Sein Malerkollege und Freund-Feind Rötzel liegt dagegen […]
Laurent Seksik: „Vorgefühl der nahen Nacht“
Roman über die letzten Lebensmonate des Schriftstellers Stefan Zweig. Stefan Zweig kam im Jahr 1881 als Sohn wohlhabender und gebildeter jüdischer Eltern im Wien der k.u.k-Zeit zur Welt und verbrachte dort eine Jugend auf hohem wirtschaftlichen und intellektuellen Niveau. Den ersten Weltkrieg überstand er dank einer Tätigkeit im Kriegsarchiv ohne Kampfhandlungen, die er aus seiner […]
Leonard Susskind: „Der Krieg um das Schwarze Loch“
Der Kampf zwischen dem Autor und Stephen Hawkins um die Rettung der Quantenmechanik Vor zwei Jahren nahm das CERN in Genf einen neuen Beschleuniger in Betrieb, mit dem die Struktur der Materie – der Aufbau der Atomkerne – tiefer untersucht werden sollte. Durch den Zusammenstoß hochenergetischer Teilchen ließen sich unter anderem auch „Schwarze Löcher“ erzeugen. […]
Peter Sloterdijk: „Du musst dein Leben ändern“
Eine philosophische Analyse des nahezu dreitausendjährigen Strebens der Menschen nach persönlicher Größe. Wer als Bücherfreund mit philosophischen Schulkenntnissen durch einen Buchladen schlendert und den Titel dieses Buches liest, wird dahinter ein Lebenshilfebuch à la Carnegie vermuten. Greift er bei entsprechender Polung nach diesem Buch und nimmt es zwecks Verbesserung seines Lebens mit nach Hause, so […]
Jan Rehmann, Thomas Wagner: „Angriff der Leistungsträger?“
Im Juni 2009 veröffentlichte die FAZ einen Artikel von Peter Sloterdijk, Professor für Gestaltung an der Universität Karlsruhe sowie Philosoph mit zahlreichen Publikationen, mit dem Titel „Die Revolution der gebenden Hand“. Darin bezeichnete er den heutigen Steuerstaat als bessere „Kleptokratie“, die die „Leistungsträger“ zugunsten einer stetig wachsenden, unproduktiven „Unterschicht“ ausbeute, und wunderte sich, dass die […]
Thilo Sarrazin: „Deutschland schafft sich ab – Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“
Ein Buch, das schonungslos Tabus aufbricht und alarmierende Fakten aufzählt. In der Antike gab es bei manchen Despoten den üblen Brauch, den Überbringer einer schlechten Nachricht – etwa die Niederlage in einer Schlacht – zu köpfen. Was sich in den letzten Wochen in der Politik und einem Teil der Medien abgespielt hat, kommt diesem „bodenständigen“ […]