Wiglaf Droste: „Am Nebentisch belauscht“

Satirische Betrachtungen eines kritischen Beobachters Wiglaf Droste ist als kritischer Kabarettist und Autor bekannt. In dem vorliegenden Hörbuch hat er alltägliche Ärgernisse humoristisch-satirisch aufgespießt und typische oder ausgefallene Gewohnheiten seiner Mitmenschen literarisch aufgearbeitet. Gleich in der ersten Betrachtung vergleicht er die „Biker“ – wegen ihrer engen Anzüge – mit Bockwüsten und überlegt sich einige neue […]

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Thomas Glavinic: „Unterwegs im Namen des Herrn“

Der romaneske Bericht über eine Pilgerreise nach Bosnien Der Österreicher Thomas Glavinic hat vor einiger Zeit in einem Interview gestanden, dass er beim Schreiben nicht unbedingt die literarische Höchstleistungen anstrebe sondern gerne experimentiere, neue Formen des Schreibens ausprobiere und dabei auch das Risiko des „Scheiterns“ eingehe, was immer das bedeutet. Nun, das vorliegende Buch kann […]

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Peter Henisch: „Großes Finale für Novak“

  Roman über das opernhafte Ende einer Ehe Novak ist Postbeamter in einer österreichischen Kleinstadt im Gürtel der Großstadt und führt eine eher schlechte als rechte Ehe mit der rechthaberischen Hertha, einer Friseurmeisterin. Das Leben der beiden hätte so bieder-ereignislos bis zum natürlichen Ende weiterlaufen können, hätte Novak nicht mit einer akuten Gallenkolik ins Spital […]

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Blick zurück ohne Zorn

Das Staatstheater Wiesbaden bringt Uwe Tellkamps Roman „Der Turm“ auf die Bühne. In den letzten Jahren ist die Zahl der Theaterversionen berühmter Romane deutlich gewachsen. Nun unterscheiden sich Romane und Theaterstücke bekanntlich grundlegend in wesentlichen Aspekten, so dass sich die Frage nach dem Grund solcher Transponierungen stets von neuem stellt. Die aristotelischen Forderungen an ein […]

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Keine Klamotte ohne Kalauer

Die Komödie „Der Raub der Sabinerinnen“ im Staatstheater Darmstadt ergibt nur als Ergänzung zum „Theatermacher“ Sinn. Eígentlich gehört diese Rezension in die gemeinsame Betrachtung eines selbstreferentiellen Theaterabends. In einem Doppelabend hatte Schauspieldirektor Martin Apelt zwei Antipoden des „Theaters über das Theater“ zusammengestellt: Thomas Bernhards „Der Theatermacher“ und eben diese Komödie der Brüder Paul und Franz […]

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Die Renaissance der Opernreform.

Das Staatstheater Darmstadt frischt Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ auf Von Glucks Vertonung des alten griechischen Musik-Mythos sind vor allem zwei Melodien im Ohr: der konzertante „Tanz der seligen Geister“ und Orpheus´ berühmtes Klagelied aus dem dritten Akt. Beide Stücke belegen dank ihrer ausgeprägten melodischen Schönheit nicht zuletzt in Wunschkonzerten und musikalischen „Best-Ofs“ […]

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Markus Werner: „Kalte Schulter“

Roman über eine existenzielle Verstörung. Wie in dem kürzlich besprochenen Roman „Bis bald“ steht auch hier wieder ein Mann mittleren Alters im Mittelpunkt, der sich dem Leben gegenüber ohnmächtig fühlt. Wank ist Kunstmaler, kann seine Bilder jedoch nicht verkaufen, da er sich weigert, den breiten Publikumsgeschmack zu bedienen. Sein Malerkollege und Freund-Feind Rötzel liegt dagegen […]

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Peter Schlösser/Harry Rowohlt: „Ich, Kater Robinson“

Ein Kinderbuch mit sprachlichem Anspruch „Rascheldiknisterdiplopp“ – geräuschvoll wühlt sich der kleine Kater „Ich“ aus seiner Geschenkverpackung, um in Gabys Armen zu landen. Gaby hat Geburtstag. Sie ist fünf Jahre alt geworden, und das Katerchen ist ihr Geschenk. „Herrlich, so eine lebendige  Puppe zu haben“ denkt sich Gaby und füttert den Kater prompt mit dem […]

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Markus Werner: „Bis bald“

Eine Krankengeschichte mit lakonischer Sprachgewalt Markus Werner ist literarisch eher ein Geheimtipp, was wohl auch daran liegt, dass er laut Verlagsangabe jegliche tiefere biographische Auskünfte verweigert. Man mag es als bedauerlich erachten, keine näheren Auskünfte über einen Autor zu erhalten, aber jede solchen Nachfrage ist auch ein Stück voyeuristisch. Man kann es durchaus verstehen, wenn […]

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Erotik gegen den Staatsbankrott

Das Staatstheater Darmstadt inszeniert Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“. Es gelingt dem Dramaturgen doch immer wieder, Bühnenstoffe mit erstaunlicher Aktualität aus dem Fundus der Theatergeschichte zu zaubern und damit den jeweiligen Krisen auch noch einen humoristischen Aspekt abzugewinnen. In Darmstadt darf man im vorliegenden Fall von einer absichtsvollen Inszenierung ausgehen und muss nicht die […]

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