Author Archive | frankraudszus

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Experimente mit Farbe und Figur

Sigmar Polke, der 2010 im Alter von 69 Jahren starb, war einer der exemplarischen deutschen Nachkriegskünstler. Nach einer Lehre der Glasmalerei studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf. Während seiner künstlerischen Laufbahn entwickelte er sich zu einem experimentellen Künstler, der sich ständig mit dem rasanten Wandel seiner Umwelt, speziell der Medientechnik, auseinandersetzte. Die derzeitigen Ausstellung […]

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Freiheit zuende gedacht

Die freie Selbstbestimmung des Menschen steht in der westlichen Kultur an vorderster Stelle, und das nicht nur in liberal-konservativen Kreisen, sondern vor allem bei der Linken (von der echten Rechten ganz abgesehen), wie man etwa an dem identitären Diskurs sieht. Ferdinand von Schirach, der sich seit einiger Zeit in Theaterstücken – etwa „Terror“ – aktuellen […]

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Händel als ABBArock

Georg Friedrich Händels Oratorium „Messiah“ entstand um 1740 in London in englischer Sprache und wurde nach kurzem Stirnrunzeln von Publikum und Kritik zu einem der größten Erfolge Händelscher und deutscher Musik in England. Mit knapp fünfzig auf Bibeltexten basierenden Einzelsätzen, die üblicherweise in verschiedenen – historischen – Kombinationen aufgeführt werden, stellt es ein geradezu monumentales […]

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Theon von Smyrna: „Mathematik für die Platonlektüre“

Zu allen Zeiten haben große Denker sich allen möglichen Themen von Philosophie bis Physik gewidmet und versucht, für die unterschiedlichen Lebensbereiche des menschlichen Daseins ein allgemeines Konzept zu finden. Dazu mussten sie sich auch in abgelegene Wissensbereiche einarbeiten, was ihnen meist aufgrund ihrer intellektuellen Begabungen keine Probleme bereitete. Das war auch für Platon bei seinen […]

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Die Eruption eines emotionalen Archivs

Die meisten Künstler veröffentlichen zu Lebzeiten nur ihrer Ansicht nach abgeschlossene Arbeiten. Entwürfe, spontane Skizzen und erste Versuche bleiben meistens aus Gründen der Seriosität oder der künstlerischen Selbstdarstellung in den Schubladen und harren dort der posthumen Veröffentlichung. Anders die US-amerikanische Künstlerin Kara Walker (* 1969), die der Frankfurter Kunsthalle Schirn über 600 Exemplare unfertiger oder […]

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Hund wohin gehen wir

Jugend als Gefängnis

Eine Uraufführung reizt stets zu besonderen Inszenierungen, und sei es nur, um einem neuen Stück die höchst mögliche Aufmerksamkeit zu bieten. Am Staatstheater Darmstadt hat man diese Sonderstellung für Anne Leppers Stück „Hund wohin gehen wir“ mit zwei Maßnahmen erreicht: einerseits hat man die Aufführung in die städtische Kunsthalle verlegt, und andererseits spielt man die […]

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Ein Spiegelkabinett der Spielebenen

Shakespeares „Hamlet“ mit dem berühmten Dialog – „To be or not to be“ – dürfte eines der weltweit meistgespielten Stückes sein, und Generationen von Schauspielern haben sich diese Rolle für die eigene Karriere sehnlichst gewünscht. In den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt ist jetzt eine ganz besondere Inszenierung dieses Paradestücks von dem dänischen Regisseur Tue Biering […]

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Zweiter Aufguss eines Renners

Plagiatsaffären sind seit einiger Zeit vor allem in Politikerkreisen „en vogue“. Man diskreditiert sich fröhlich mit entsprechenden Nachweisen in Doktor- und Diplomarbeiten. Doch auch im literarisch-künstlerischen Bereich feiert dieser Versuch der Trittbrettfahrerei auf vielfältige Weise seit eh und je fröhliche Urständ. Das trifft auch für Paul Abrahams Operette „Ball im Savoy“ aus dem Jahr 1931 […]

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Der Kreis der Leere

Das Theaterpublikum zumindest des bürgerlichen (einund)zwanzigsten Jahrhunderts erwartet von jedem Stück eine konkrete Aussage oder zumindest einen klar erkennbaren Zweck. Letzterer kann in der Unterhaltung oder in der Belehrung liegen, erstere in der Schilderung menschlicher Schwächen oder in der Abhandlung eines typischen Konflikts. Diese nicht zuletzt durch die rationale Organisation der kapitalistischen Wirtschaftsform bedingte Erwartungshaltung […]

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Ein denkwürdiger „Abschied“

Der lateinische Imperativ „memento“ beinhaltet auf ambivalente Weise sowie die Aufforderung, sich zu erinnern als auch, sich einer Tatsache bewusst zu sein. Am deutlichsten wird das in der für das Lateinische typischen komprimierten Formulierung „memento mori“ (Bedenke, dass Du sterben musst“). Tim Plegge, der Leiter des Hessischen Staatsballetts, hat das „memento“ als Titel seiner neuen […]

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