Author Archive | frankraudszus

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„Eiskalte“ Mord(s)geschichten

Die in der freien Darmstädter Theaterszene seit Jahrzehnten etablierte Arheilger „Neue Bühne Darmstadt“ hat neben den üblichen Theaterstücken mit der Vorlesung von Kurzgeschichten ein neues Format eingeführt. Die erste Folge präsentierte am 21. Januar unter dem Titel „Eiskalt“ eine Reihe grotesker bis unheimlicher Geschichten verschiedener Autoren, gelesen von „Urgestein“ Rainer Poser und Anna Baum. Nachdem […]

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Die Emanzipation frisst ihre Kinder

Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ erfreut sich – im Gegensatz zu anderen „Klassikern“ – einer ungebrochenen Nachfrage des Theaters. Das liegt offensichtlich daran, dass dieses Stück weitgehend als die Emanzipationsgeschichte einer Frau in einer männlichen Gesellschaft gedeutet wird. Dabei wird seltsamerweise immer wieder geflissentlich übersehen, dass Ibsens Stück den Männern – von Richter Brack einmal abgesehen […]

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„Simply Great“!

Im 4. Kammerkonzert des Staatstheaters Darmstadt präsentierte sich mit dem multinationalen „Simply Quartet“ zwar ein junges Ensemble, doch das technische wie das interpretatorische Können konnte sich mit jedem langjährig etablierten Quartett mehr als messen. Der Chinese Danfeng Shen (v) und sein Landsmann Xiang Lyu (va), die Österreicherin Antonia Rankenberger(v) sowie der Norweger Ivan Valentin Hollup […]

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Temporeiche Collage der Angst

Irmgard Keun emigrierte 1936 aus politischen Gründen nach Ostende und verfasste dort den Roman „Nach Mitternacht“, in dem sie das angstbesetzte Leben im nationalsozialistischen Deutschland Mitte der dreißiger Jahre aus eigener Anschauung am Beispiel der jungen Sanna schildert. Wolfgang Vogler mit Ensemble Sanna ist in einem Dorf an der Mosel aufgewachsen und nach dem Tod […]

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Jon Fosse: „Ein anderes Leben: Heptalogie I-II“

Die Literaturgeschichte weist dem – guten! – Roman eine ganze Reihe typischer Eigenschaften zu, zu denen etwa ein reiches Personaltableau, sorgfältig konturierte Charaktere, eine sich markant entwickelnde Handlung und schließlich eine reiche, vielfältige Sprache gehören. Nichts von alle dem zeichnet das Romanwerk – oder zumindest die ersten beiden Teile des siebenbändigen Werks – des gerade […]

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Mau/Lux/Westheuser: „Triggerpunkte“

In den Medien häufen sich seit einiger Zeit die Nachrichten über eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung Deutschlands, nicht zuletzt aufgrund des Aufstiegs der AfD oder der widerstreitenden Meinungen zu Migration und Identitätsfragen. Doch Polarisierung ist mehr als nur ein stark kontrastierendes Meinungsumfeld zu unterschiedlichen Themen. Dazu gehört die Bildung eindeutiger Lager, die nicht nur zu der […]

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Bernhard Schlink: „Das späte Leben“

Bei einer Routineuntersuchung erfährt der 76jährige Martin von seinem Hausarzt, dass er unter Bauchspeichelkrebs leide und höchstens noch ein halbes Jahr zu leben habe. Die Diagnose ist für ihn ein existenzieller Schock. Ab jetzt wird alles anders sein. Da es ihm bis auf die Erschöpfung noch gut geht, keimt in ihm noch die stille Hoffnung […]

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Giulia Caminito: „Das Wasser des Sees ist niemals süß“

Ständig liest man in der Presse von Kinderarmut und armen Menschen, die finanziell unterstützt werden müssen. Aber was es wirklich bedeutet, jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen, weiß der gutsituierte Bürger eigentlich nicht. Giulia Caminito hat sich dieses Themas in ihrem bewegenden Roman angenommen. Die Handlung spielt im Italien unserer Tage in Rom und Umgebung. […]

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Felix Heidenreich: „Der Diener des Philosophen“

Nach Marcus Willascheks „Kant“ gleich noch ein Buch über den größten(?) deutschen Philosophen, dieses Mal jedoch als Roman, der die Kant-Umgebung aufs Korn nimmt. Kant lebte Zeit seines Lebens ehelos in Königsberg, und den größten Teil dieser Zeit mit seinem Diener Lampe, den er zwei Jahre vor seinem eigenen Tod wegen angeblicher Trunksucht entließ. Diese […]

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Marcus Willaschek: „Kant“

Für die der Philosophie nur rudimentär mächtigen Menschen war Immanuel Kant ein eigenbrötlerischer Stubenhocker mit einem Hang zu komplexen wenn nicht gar verschrobenen Gedankengängen. Die äußeren Umstände seines Lebens – Zeit seines Lebens unverheiratet, keine Kinder und Königsberg nie verlassend – unterstützen dieses Klischee, und es ist ein Verdienst – neben vielen anderen – dieses […]

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