Author Archive | frankraudszus

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Nils Minkmar: „Montaignes Katze“

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ging es in Frankreich recht turbulent zu. Luthers Reformation hatte auch hier viele Anhänger gewonnen, und ein längerer Religionskrieg im Inneren war die Folge. Als der dynastische Nachfolger von König Heinrich III. im Sterben lang, setzte ein Kampf um die Thronfolge ein, der sich über mehrere Jahre hinzog. […]

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Scherz, Ironie und tiefere Bedeutung

Nein, es geht hier nicht um Christian Dietrich Grabbes Komödie, doch deren Titel passt wie gestochen auf Felix Krakaus neues Stück „Happy End (keine Garantie)“, das im Februar in Darmstadt seine Uraufführung feierte. Krakau nimmt in diesem Einakter etwa einstündiger Dauer die straßenklebenden Aktivisten der „Letzte[n] Generation“ und ihre Genossen von „Extinction Rebellion“ sowie deren […]

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Gegen den Strich gespielt

Das 7. Kammerkonzert des Staatstheaters Darmstadt bot mit Streichquartetten von Mozart, Haydn und Mendelssohn ein im besten Sinne konventionelles Repertoire, und das Abonnementspublikum dürfte diesem Abend mit einer gewissen Erwartungshaltung entgegen gegangen sein. Doch das aus vier EU-Ländern stammende Adelphi Quartett – Maxime Michaluk (vl), Esther Agusti Matabosch (vl), Adam Newman (va) und Nepomuk Braun […]

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Oliver Wunderlich: „Wir, die Anderen“

Diese Sammlung von zweiundzwanzig biographischen Kurzgeschichten in Ich-Form beginnt mit der schrägen Schilderung eines Wettbewerbs im Currywurst-Essens, den eine Imbiss-Stube aus Angst vor dem neu eröffneten McDonalds veranstaltet. Der volksnahe, fast schenkelklopfende Witz bedient schlichte Erwartungshaltungen und erweckt gleichzeitig Skepsis ob der weiteren Geschichten. Aber das erweist sich schnell als Vorurteil des rezensierenden Lesers. Bereits […]

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Maschinenraum der Götter

Pressekonferenzen zum Auftakt neuer Ausstellungen sind meist sorgsam abgewogene Mischungen aus inhaltlicher Information und – durchaus legitimer – Selbstvermarkung des jeweiligen Ausstellungshauses, wobei man aufgrund der gemischten Zielgruppe von Medienvertretern aller Art auf Weite und Tiefe der Beschreibung verzichtet. Doch in Sternstunden des Ausstellungwesens fällt diese Beschränkung und man wird unvermutet Teilnehmer eines so mitreißenden […]

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Tanzabend mit Längen

Nach dem Ende des klassischen Balletts mit ausgreifend erzählten Geschichten hat es sich eingebürgert, Abendprogramme mit zwei unabhängigen Produktionen auszustatten, gerne auch von verschiedenen Choreographen. Im besten Falle hat man dabei den Vorteil, ein breiteres Spektrum tänzerischer Varianten abzudecken, was sich mit einer vorgegebenen, in sich geschlossenen Geschichte eher schlechter realisieren lässt. In anderen Fällen […]

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Müller Friemauth/Kühn: „Diesseits“

Der Untertitel dieses Buches, „Säkulare Religion für eine neue Welt“, suggeriert auf den ersten Blick eine Abrechnung mit alternativen „Religionen“ à la Esoterik, Ideologie oder Verschwörungstheorie. Doch ganz im Gegenteil rechnen Friederike Müller-Friemauth und Rainer Kühn nicht mit Querdenkern oder Sektierern ab, sondern fordern tatsächlich für die Neugestaltung, ja: Rettung unserer Welt eine neue Spiritualität, […]

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Das Grauen der Sommerfrische

Thomas Mann war ein Meister der Epik, aber nicht unbedingt der Bühnenkunst. Doch die Theaterregisseure haben aus gutem Grund Romane als Bühnenvorlagen entdeckt, weil sie dabei nicht an vorgegebene Dialoge und Bühnenanweisungen gebunden sind. So kann man auch zeitgenössische Problemfelder auf die Bühnenbretter bringen, ohne sich zu sehr mit den Rechten der Urheber beschäftigen zu […]

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Die Grenzen des Gesangs ausgelotet

Der Beginn des künstlerischen Gesangs fand in Europa im sakralen Raum statt. Die gregorianischen Gesänge entwickelten sich in den Klöstern des 9. und 10. Jahrhunderts und gingen dann über in den Kirchengesang. Mit diesem Wissen im Hintergrund liegt es nahe, ein Chorkonzert mit sakralem Inhalt auch heute noch in entsprechenden Räumlichkeiten durchzuführen. Auf dem Programm […]

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„Croce e delizia“

„Croce e delizia“ – „Freud und Leid“, so lauten die ersten Worte der bewegendsten Arie in Guiseppe Verdis Oper „La Traviata“. Diese beiden Worte bringen Inhalt und Aussage dieses Werks in nur scheinbar trivialer Form auf den Punkt. Verdi hat hier Emotionen auf engstem theatralischen Raum und in kompromissloser Konsequenz auf den Punkt gebracht. Der […]

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