Archive | Literatur

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Julia Schoch: „Das Liebespaar des Jahrhunderts“

„Ich liebe Dich“, „Ich verlasse Dich“: erstaunlich, dass beide Sätze nur aus drei Worten bestehen, obwohl sie etwas sehr Existenzielles ausdrücken. Den Beginn jeder Liebe läutet der Satz „Ich liebe Dich“ ein; das Ende „Ich verlasse Dich“ ist schnell gesagt und grausam in seiner Endgültigkeit. Julia Schoch beginnt ihre „Biographie einer Frau“ mit dem Gedanken, […]

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das-wasser-des-sees-ist-niemals-suess-gebundene-ausgabe-giulia-caminito

Giulia Caminito: „Das Wasser des Sees ist niemals süß“

Der Roman „Das Wasser des Sees ist niemals süß“ von Giulia Caminito erschien bereits 2021 auf Italienisch und gewann in Italien den „Premio Campiello“. In Italien stand der Roman auf der Bestsellerliste, in Deutschland ist er jedoch weniger bekannt. Das ist schade, denn der Roman schildert auf besondere Weise die Situation von Kindern und Jugendlichen […]

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Celeste Ng: „Unsere verschwundenen Herzen“

Celeste Ng schreibt in ihrem Roman „Unsere verschwundenen Herzen“ über das Amerika in einer nahen Zukunft, wie sie sie sieht. Die Organisation PACT, eine neue Ideologie, die die angeblichen amerikanischen Werte und Ideale gegen ein feindliches Asien verteidigen will, hat sich in den USA ausgebreitet. Schleichend werden Maßnahmen ergriffen, die Menschen, welche die USA durch […]

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Nils Minkmar: „Montaignes Katze“

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ging es in Frankreich recht turbulent zu. Luthers Reformation hatte auch hier viele Anhänger gewonnen, und ein längerer Religionskrieg im Inneren war die Folge. Als der dynastische Nachfolger von König Heinrich III. im Sterben lang, setzte ein Kampf um die Thronfolge ein, der sich über mehrere Jahre hinzog. […]

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Cover Planck

Steffen Schroeder: „Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor“

Der 2022 bei Rowohlt erschienene biographische Roman „Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor“ von Steffen Schroeder wirft ein Schlaglicht auf die Physiker Max Planck und Albert Einstein sowie auf den Mediziner Ferdinand Sauerbruch in der Zeit vom 4. Oktober 1944 bis zum 16. Mai 1945. Schroeder zeigt, wie unterschiedlich sich die Lebenssituationen der […]

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Behzad Karim Khani: „Hund, Wolf, Schakal“

Saam wächst mit seinem Bruder Nima in Teheran während des Krieges gegen den Irak auf, den die Kinder als latente Bedrohung wahrnehmen. Sirenen heulen auf, und die Bewohner Teherans verkriechen sich vor den Angriffen. Dieses Gefühl der Bedrohung ist für Saam wie ein Monster. Das zweite Monster ist das Evin-Gefängnis, in dem seine noch junge […]

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Oliver Wunderlich: „Wir, die Anderen“

Diese Sammlung von zweiundzwanzig biographischen Kurzgeschichten in Ich-Form beginnt mit der schrägen Schilderung eines Wettbewerbs im Currywurst-Essens, den eine Imbiss-Stube aus Angst vor dem neu eröffneten McDonalds veranstaltet. Der volksnahe, fast schenkelklopfende Witz bedient schlichte Erwartungshaltungen und erweckt gleichzeitig Skepsis ob der weiteren Geschichten. Aber das erweist sich schnell als Vorurteil des rezensierenden Lesers. Bereits […]

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Cover liebes Arschloch

Virginie Despentes: „Liebes Arschloch“

Der neue Roman „Liebes Arschloch“ der französischen Erfolgsautorin Virginie Despentes erschien 2022 in Frankreich und ist nun in der deutschen Übersetzung im Rowohlt Verlag erschienen. Der provokante Titel überrascht bei diesem Verlag, zumal der französische Titel „Cher Connard“ viel weniger drastisch ist, denn ein „connard“ ist auf Deutsch ein „Blödmann“, kein Arschloch. Als Leserin fragte […]

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Cover Klang der Erinnerung

Jo Browning Wroe: „Klang der Erinnerung“

Der deutsche Titel des Romans „Klang der Erinnerung“ der britischen Autorin Jo Browning Wroe weckt die Erwartung von einer schönen, harmonischen Erzählung. Umso irritierter war ich, als ich den Titel „A Terrible Kindness“ des englischen Originals las. Wie konnten diese so unterschiedlichen Titel auf denselben Roman verweisen? Ich war gespannt. Tatsächlich umspannt der Roman beides: […]

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Cover-Blutbuch

 Kim de l’Horizon: „Blutbuch“

Ich gebe es gleich zu Anfang zu: Ich habe den Roman „Blutbuch“ des jungen Schweizer Autors Kim de l’Horizon mit spitzen Fingern in die Hand genommen. Seine Selbstinszenierung bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises als queere, non-binäre Person, die sich aus Solidarisierung mit den Frauen im Iran den Kopf rasierte, wirkte auf mich ich-bezogen und […]

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